Spotlights

27.03.1998

Software-Alphabet:

Obwohl in beiden Fällen die ersten beiden griechischen Buchstaben gemeint sind, unterscheidet sich das umgangsprachliche Verständnis von Alphabet weit von dem in der Softwareindustrie. Während die sprachliche Funktionstüchtigkeit von Alpha und Beta nie ernsthaft bezweifelt wurde, gilt das bei den entsprechenden Softwareversionen mitnichten. Dennoch haben sie einen bei den Herstellern jedoch oft in Vergessenheit geratenden Zweck. Hier eine kleine Einführung:

-Alphaversionen sollen die Aufmerksamkeit von Entwicklern erregen, damit diese sich auf ein neues Produkt oder eine neue Technik vorbereiten können. Als erfolgreich können sie gelten, wenn die Mitbewerber und die Medien darauf reagieren. Alphaversionen dürfen abstürzen und Probleme bei der Zusammenarbeit mit anderen Programmen haben.

-Betaversionen sollen die bereits geweckte Aufmerksamkeit erhöhen und gelten als Erfolg, wenn sie die Probleme der Alphaversion beheben und von Analysten gelobt werden. Die Module müssen sich fehlerfrei kompilieren, miteinander verbinden und auf mehreren Systemen installieren lassen. Allerdings können noch Funktionen fehlen, die für die endgültige Software angekündigt sind. Der Durchlauf einer zweiten oder dritten Betatestphase bedeutet, daß die vorhergehende Version durchgefallen ist.

Diese Definitionen befinden sich im Betastadium. Sie lassen sich lesen und verstehen, sind aber insofern nicht vollständig, als die in Mode gekommenen Pre-Alpha- und Pre-Beta-Versionen nicht erwähnt werden.