Spotlight

08.04.1994

Einen multimedialen "Egotrip" von 40minuetiger Dauer verheisst die Windows-Software "Alt wie Methusalem?" aus dem Gerd Umhauer Verlag in Muenchen. Mit Hilfe der "interaktiven Infotainment-Software" (O- Ton Presseinfo) sollen "Maenner jeden Alters" - Frauen sind hier wieder einmal ausgeschlossen (warum eigentlich?) - ihre maximale Lebenserwartung ermitteln. "Selbstverstaendlich" will der Anbieter fuer die Richtigkeit der Voraussage keinerlei Garantie uebernehmen.

Die Hausjuristen der unbesiegbaren Gallier Asterix und Obelix haben ihre Helden wieder einmal erfolgreich gegen Namensokkupation verteidigt. Der Dargaud-Verlag, Paris, liess der Firma Applix eine Unterlassungsklage samt Abmahnung wegen des phonetischen Gleichklangs ihrer Buerointegrationssoftware "Aster*x" mit dem beruehmten pfiffigen Comic-Helden auf den Tisch flattern. Daraufhin nannte die Applix Inc. aus Massachusetts ihre Produktlinie in "Applixware" um.

Die IBM ist immer noch ein lukratives Unternehmen, jedenfalls fuer Firmenchef Louis Gerstner. Wie der britische Branchendienst "Unigram-X" herausgefunden hat, erhaelt der Topmanager ein Jahresgehalt von zwei Millionen Dollar, Incentives in Hoehe von mindestens 1,5 Millionen Dollar und 1993 einen Zuschlag von weiteren 1,25 Millionen Dollar. Hinzu kommt eine Leistungspraemie von minimal 500000 Dollar. Ausserdem wurde Gerstner der Wechsel zur IBM durch eine Einmalzahlung von 4,29 Millionen Dollar verguetet. Dazu kommen Zuschuesse fuer Boersentransaktionen sowohl mit IBM- als auch mit Nabisco-Aktien, die sich ebenfalls in Millionenhoehe bewegen sollen. Sollte der CEO unerwartet gefeuert werden, erhaelt er seine Bezuege 36 Monate lang weiter. Auch als Rentner braucht Gerstner nicht zu darben. Ab seinem 60. Lebensjahr zahlt ihm die IBM jaehrlich 1,275 Millionen Dollar.

Boese Zungen behaupten, so der britische Branchendienst "Computergram", Novell habe das Borland-Spreadsheet Quattro Pro erworben, um damit auszurechnen, wieviel Geld das Unternehmen mit den Unix-Aktivitaeten der letzten Jahre in den Sand gesetzt hat.

Europaeische Anwender halten das IBM-Unix AIX fuer weniger offen als andere Derivate des Betriebssystems. Das liegt keineswegs am Produkt, wie die Unternehmensberater von McKinsey herausgefunden haben, sondern an den vielen schwer verstaendlichen IBM-internen Abkuerzungen, mit denen die VBs um sich werfen.