CW-Kolumne

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14.04.2012
Fast 500 Millionen Dollar will SAP in die Hand nehmen, um seine ehrgeizigen Ambitionen im Datenbankmarkt zu untermauern.
Foto: SAP

Damit sollen Software-Startups geködert werden, Anwendungen für die Plattform rund um HANA und das mit Sybase zugekaufte Datenbankportfolio zu entwickeln. Außerdem wollen die Walldorfer Anwendern die Migration auf HANA mit kräftigen Geldspritzen versüßen

Sicher ist das ein legitimes Mittel, sich im Wettbewerb zu behaupten. Allerdings bleibt dabei immer ein fader Beigeschmack zurück. Man fragt sich: Warum muss das Sponsoring sein? Ist die Technik nicht gut genug? Reicht das Nutzenargument allein nicht aus? Gerade die Botschaften aus Walldorf wollen nicht so recht zusammenpassen. Hatte man doch zuletzt getönt, mit HANA bereits in den ersten Monaten einen dreistelligen Millionenbetrag eingenommen zu haben. Das Geschäft sei das am schnellsten wachsende in der SAP-Geschichte, hieß es. Warum dann die Subventionen?

Über Erfolg und Misserfolg solcher Aktionen lässt sich trefflich streiten. Vor Jahren hatte Intel einen millionenschweren Fonds aufgelegt, um Softwareentwickler zu locken, Anwendungen für die neue Chipplattform Itanium zu entwickeln. Genutzt hat es wenig. Zwar beteuert Intel, an Itanium festhalten zu wollen. In der Branche wird jedoch offen über das Ende des "Itanic" spekuliert. "Sackgasse" gehört dabei noch zu den freundlicheren Ausdrücken. Sterbende Plattform trifft es wohl besser. Die Versuche von Microsoft und Nokia, sich App-Entwickler für die Windows-Phone-Plattform zu kaufen, sind ein weiteres Sponsoring-Beispiel, dem wenig Chancen eingeräumt werden.

Letztlich kann das Geld nicht den Ausschlag geben. Die Technik muss funktionieren, und die Kunden wollen vom Nutzen überzeugt werden. Die Idee hinter HANA mag nicht schlecht sein. Allerdings monieren Experten, dass SAP noch etliche Entwicklungs-Hausaufgaben zu erledigen habe. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen, die 500 Millionen Dollar dafür auszugeben, die Plattform zügig marktreif zu bekommen.