Smartwatch-Sicherheit

Spionage per Apple Watch?

12.10.2016
Es klingt vielleicht ein wenig paranoid, aber beim nächsten Geheim-Meeting lassen Sie Ihre Apple Watch vielleicht besser zuhause. Denn Ihre Smartwatch könnte Sie belauschen.

Wie "The Telegraph" berichtet, wurde die Apple Watch kürzlich ganz offiziell aus dem britischen Parlament verbannt. Der Grund: Angst vor der Ausspähung durch russische Cyberspione. Zuvor hatte die britische Regierung bereits Smartphones aus sämtlichen Kabinettssitzungen verbannt.

Lauschangriff per Smartwatch: Beste Voraussetzungen

Nach Meinung von Security-Experten ist die Angst vor Spionage-Attacken durchaus begründet, weswegen sich auch Unternehmen - beziehungsweise die IT-Entscheider - Gedanken über das Thema machen sollten: "Wearables wie etwa die Apple Watch verfügen über ein Mikrofon, zahlreiche Sensoren und kabellose Kommunikationsmöglichkeiten - eine mehr als lohnende Angriffsbasis für Cyberspione und Hacker", so Craig Young, Experte beim Security-Dienstleister Tripwire.

Wearables und Smartwatches: Security-Risiko für Unternehmen?
Wearables und Smartwatches: Security-Risiko für Unternehmen?
Foto: Lukas Gojda - shutterstock.com

Vor einiger Zeit hätten Security-Forscher bereits demonstriert, wie einfach es ist, Unterhaltungen über das integrierte Mikrofon eines Smartphone abzuhören und aufzuzeichnen, Daten und Passwörter zu stehlen. Smartwatches könnten auf ähnliche Art und Weise missbraucht werden, so der Experte, und ermöglichten Hackern und Cyberkriminellen durch ihre Position am Handgelenk der Nutzer sogar noch ein besseres "Lausch-Erlebnis".

Wichtige Meetings: Am besten ohne Apple Watch

Anfang des Jahres hatten einige Experten die Sicherheit der Apple Watch in Frage gestellt und in Versuchen bewiesen, wie einfach es ist, über die Smartwatch beispielsweise die Handbewegungen eines Nutzers zu erfassen. Sogar die Ausspähung von Pin-Nummern an Geldautomaten war auf diese Art und Weise möglich.

"Entscheider in Unternehmen sind deshalb gut beraten, bei Meetings und Zusammenkünften, in denen es um geschäftskritische Entscheidungen geht, entweder auf Ihre Smartwatch zu verzichten oder sie zumindest außerhalb der Hörweite zu deponieren", empfiehlt Young.

Ein echtes Ziel für Malware ist die Apple Watch dennoch nicht: Den Großteil der Angriffe "vereinnahmen" Windows PCs und Android Smartphones. Dennoch: "Stuxnet" hat bewiesen, welche Anstrengungen Regierungen und Geheimdienste in Sachen Cyber- Sabotage und -Spionage auf sich nehmen.

Mit Material von IDG News Service.