Parrot AR.Drone

Spionage-Drohne mit dem iPhone fernsteuern

07.01.2010
Parrot hat ein neues Spielzeug für Erwachsene vorgestellt. Dabei handelt es sich um einen Flugroboter, der in ähnlicher Form auch vom Militär für Spionagezwecke genutzt wird.

In das Parrot-Gerät sind zwei Videokameras eingelassen, die ihr Bild an ein iPhone oder iPod touch weitergeben. Mit Neigungen der Apple-Geräte kann man die sogenannte AR.Drohne steuern. Für Videospiel-Entwickler ist das Gadget ab sofort verfügbar. Wann und zu welchem Preis es im freien Handel erscheint, ist noch nicht bekannt.

Die Parrot AR.Drone besteht aus einem Cockpit, das von vier Propellern umgeben ist. Jeder Propeller wird mit einem seperaten Motor angetrieben. Damit ergeben sich erstaunliche Steuerungsmöglichkeiten, exzellente Manövrierfähigkeiten und eine außergewöhnliche Flugstabilität für den Quadcopter. "Mit Videokameras und einem leistungsstarken Computer haben wir eine sehr stabile Drone entwickelt, die einfach zu steuern ist und wie eine Libelle fliegt.", sagt Henri Seydoux, Gründer und CEO von Parrot.

Paris, 4. Januar 2010: Drohne über Schnee.
Paris, 4. Januar 2010: Drohne über Schnee.
Foto: Parrot AR drone

Die Drone baut ihr eigenes WLAN-Netzwerk auf, mit dem sich das iPhone einfach verbinden kann. Eine Verknüpfung von Sensoren macht die Steuerung einfach und sogar für die Jüngsten und den technisch Unbedarften verständlich. Dank des Beschleunigungsmessers im iPhone und iPod touch, der Bewegungen des Nutzers erfasst, ist die AR.Drone sehr einfach zu steuern. Wenn man die Apple-Geräte nach vorne neigt, fliegt die Drohne vorwärts; wenn man sie seitwärts neigt, wechselt die Drohne die Flugrichtung. Auf dem iPhone-Bildschirm zeigen Steuerungsbuttons außerdem verschiedene Aktionen wie aufsteigen, runter, drehen, vorwärts oder rückwärts bewegen an (zum Demo-Video).

Der Quadcopter ist für Flüge in Innenräumen und draußen konzipiert. Für Indoor-Flüge schützt eine Hülle die Propeller des Quadcopters, falls er auf Hindernisse stoßen sollte. Das Gehäuse besteht aus Kohlefaser und hochbeständigem PA66-Kunststoff. Das Cockpit im Zentrum der AR.Drone enthält alle elektronischen Komponenten und zwei Kameras: Die erste Kamera unterhalb des Quadcopters ist mit einem Trägheitsmesssystem verbunden. Dank dieses Systems ist er fähig, die Geschwindigkeit zu messen und in der Luft stabil zu stehen.

Die PSP-Technologie (Parrot Smart Piloting) kompensiert so auch Turbulenzen, die durch Winde bei Außenflügen auftreten. Diese Technologien werden normalerweise für professionelle und militärische Anwendungen genutzt. Sie wurden hier zum ersten Mal für die Unterhaltungselektronik adaptiert. Die zweite Kamera an der Vorderseite des Quadcopters sendet und streamt ein Livevideo an das iPhone. Die Drohne "sieht", was ein Spieler sehen würde, der als Pilot im Cockpit sitzt.

Parrot beabsichtigt die Möglichkeiten der AR.Drone zu erweitern, so dass das Projekt auch eine Entwicklungsplattform für Spieleentwickler darstellt. Ein Software Development Kit (SDK) ist jetzt für alle Entwickler verfügbar, die Spiele für die AR.Drone erstellen wollen. Sie können dabei Techniken der Augmented Realtity nutzen, die durch die von der Frontkamera gelieferten Bilder ermöglicht werden. Entwickler müssen sich dazu nur auf www.ardrone.org registieren und das SDK herunterladen.

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