Microsoft Marketplace

Spielwiese für Windows Phones

23.06.2012
Von Tobias Wendehost

Unterstützung für Entwickler ausgeweitet

Bei der Bezahlung von App-Entwicklern setzt Microsoft auf ein ähnliches Modell wie Apple. So erhält das Softwareunternehmen 30 Prozent des Verkaufspreises, wenn der Umsatz unter 25.000 US-Dollar liegt. Erzielt ein Anbieter einen höheren Umsatz, muss er nur noch 20 Prozent zahlen. Zudem ist eine individuelle Registrierung notwendig, die für Einzelpersonen 49 US-Dollar und Unternehmen 99 US-Dollar kostet. Für Studenten ist die Teilnahme an Microsofts DreamSpark-Programm eine Alternative, da die Registrierungskosten hier entfallen.

Entwickler bekommen nach der Anmeldung ein "Software Development Kit" (SDK) zur Seite gestellt, dass sich kostenlos herunterladen lässt. Zum Paket gehören eine Express-Version von Visual Studio 2010, Expression Blend und ein Device Emulator, die dem Programmierer beim Aufbau und der Gestaltung des Funktionsumfangs der App unterstützen sowie den Installationsvorgang automatisieren sollen. Die Überprüfung einer App obliegt Microsoft, da die Applikationen vor der Veröffentlichung auf mögliche Sicherheitslücken, Fehler, Leistungsprobleme und Inhalte gecheckt werden. Zudem können Nutzer des Windows Phones über eine Kommentarfunktion auf Probleme hinweisen.

Sicherheit wird betont

Steve Sinofsky möchte das Vertrauen der Windows-Phone-Nutzer gewinnen und setzt bei den Angeboten auf Sicherheitschecks.
Steve Sinofsky möchte das Vertrauen der Windows-Phone-Nutzer gewinnen und setzt bei den Angeboten auf Sicherheitschecks.
Foto: IDGNS Boston

"Bei der Entwicklung der Windows 8 Plattform war es unser zentrales Anliegen, dass die Nutzer Vertrauen in ihre Apps haben", betonte Steve Sinofsky, President Windows und Windows Live Division, Mitte Mai in einem Blogbeitrag. Dieses Vertrauen möchte Microsoft durch Richtlinien und Sicherheitschecks gewährleisten. Zusätzlich sammelt der Softwareanbieter selbstständig Telemetriedaten, um problematische Apps, die auf dem Markt sind, zu identifizieren. Mit Hilfe des Windows App Certification Kits, das unter anderem SDK enthält, sollen Entwickler bei der Programmierung mögliche Schwachstellen schon in der Erprobungsphase erkennen und ausmerzen könne. Da die Programme in eigenen Ordnern gespeichert werden, beschädigen diese laut Microsoft bei der De- und Installation keine anderen Anwendungen.

Um Applikation im Marketplace anbieten zu können, müssen die Entwickler zudem vier Richtlinien befolgen. So verweigert Microsoft den Zugriff auf die Kundenbibliothek und Datenbank. Grundsätzlich darf ein Programm Funktionen wie Kamera oder Mikrofon des Smartphones nicht beeinflussen. Hierzu zählt auch das Verbot, Ortungsfunktionen zu integriert, damit die Privatsphäre geschützt bleibt. Ein Netzwerkzugriff beim Kunden muss ausgeschlossen sein, wobei der Internetzugang zulässig ist. Schließlich ist das Abrufen von Nutzerinformationen und dessen Identität untersagt. Eine Ausnahme bildet die Übertragung von Daten beim Online-Banking.