Spielregeln bei der Jobsuche

16.01.2009
Eine Online-Leserin möchte wissen, nach welchen Kriterien sie sich zwischen mehreren Angeboten entscheiden soll.

Für meinen ersten Job nach Studienabschluss stecke ich gerade im Bewerbungsprozess und würde gern wissen, wie man sich richtig verhält", schreibt die Online-Nutzerin. Sie habe zwei Angebote vorliegen, aber "der absolute Favorit hat sich noch nicht gemeldet.Wenn ich jetzt einen Vertrag unterschreibe, was mache ich dann, wenn mein Wunsch-Arbeitgeber von sich hören lässt?"

Berater Kastenhuber antwortet

Personalberater Dieter Kastenhuber von Ray & Berendtson, der in den vergangenen zwei Wochen den Online-Karriereratgeber betreute, empfiehlt, sich nicht zu lange Zeit mit der Antwort zu lassen. "Ich gehe davon aus, dass Sie intensive Gespräche mit beiden Firmen geführt haben, die Sie ihrerseits aus einer Vielzahl von Bewerbungen als Wunschkandidatin ausgewählt haben. Sie haben daher die berechtigte Erwartung, dass Sie sich schnell entscheiden. Entweder die vorliegenden Angebote sind attraktiv und die Aufgaben interessant, dann wählen Sie das bessere Angebot aus, oder es gibt klare Gründe, warum ein Angebot für sie nicht in Frage kommt. Dann müssen Sie umgehend absagen, um der Firma zu helfen, möglichst schnell eine Alternative zu finden. Wenn sich Ihr "Favorit" bislang noch nicht einmal bei Ihnen gemeldet hat, dann werden Sie es zeitlich nicht auf die Reihe bekommen, das mögliche Angebot Ihrer Wunschfirma mit den bereits vorliegenden Angeboten zu vergleichen.

Zehn Bewerbungen für einen Hochschulabsolventen und Berufseinsteiger halte ich nicht für zu viel. Wenn Sie auf die meisten davon eine Antwort erhalten und die Möglichkeit bekommen, sich die Firmen näher anzusehen, dann sind Sie eine erstklassige Kandidatin. Insofern würde ich die Kriterien für die Auswahl des künftigen Jobs eng fassen und nur wenige Kompromisse eingehen.

Sicherlich können Sie erst einmal fünf Bewerbungen losschicken und abwarten, was passiert, und in einer zweiten Welle die nächsten Bewerbungen versenden. Problem ist, dass Sie bei einem solchen Vorgehen Zeit verlieren. Ich würde meine Wunschbranche(n) und Positione(n) formulieren und auf dieser Grundlage die besten in Frage kommenden Firmen auswählen und kontaktieren." (hk)

Karrieretipps

Vom 21. Januar bis 4. Februar 2009 beantwortet Marion Berkmann Fragen zu Ihrer beruflichen Weiterentwicklung. Sie arbeitet seit vergangenem Jahr als Personalleiterin des Storage-Anbieters Netapp.

www.computerwoche.de/job_karriere/ratgeber_karriere