"Cloud Computing ist in der Lage, die Spielewelt komplett umzukrempeln", sagte Denis Dyack, President von Silicon Knights, auf der Games Developer Conference Europe. Schon heute seien mit Onlive und Gaikai zwei Systeme für Cloud Computing in der Entwicklung, die bereits im nächsten Jahr vermarktet werden sollen.

Für Spieleexperten, die einen hohen Anspruch an die Leistungsfähigkeit ihrer Systeme stellen, wurde diese Vision wegen unzulänglicher Bandbreite des Internets heftig kritisiert. Dyacks Ansicht nach sei es jedoch nur eine Frage der Zeit, bis sich das Problem angesichts des Zuwachses an Geschwindigkeit von Servern und Leitungen von selbst erledige. Dyack: "Wenn die Technologie besser wird, verfällt sie zur Nebensache".

Wie bereits bei früheren Technologieentwicklungen könnte auch bei Cloud Computing die Consumer-Branche der Business-IT den Weg bereiten. Bei Voice over IP oder Instant Messaging waren Experten jahrelang der Meinung, dass die Technik vorwiegend im professionellen Bereich einzusetzen sei. Anwendungen wie Skype eroberten jedoch in kurzer Zeit den privaten Sektor. Auch die Verbreitung von Blackberrys und PDAs, die für Business-Anwendungen entwickelt wurden, ist nicht auf unternehmensinterne IT-Strategien zurückzuführen, sondern auf den ausgeprägten persönlichen Wunsch vieler Manager und Abteilungsleiter, ihre E-Mails komfortabel auch außerhalb der Bürozeiten zu bearbeiten.

Geht es nach Denis Dyack, so wird Cloud Computing schon bald zahlreiche Spieleanwendungen prägen - während in den Unternehmen noch gerechnet wird, welche Einsparungen Cloud bringen und welches Gefahrenpotenzial bei der Auslagerung von Infrastruktur und Business-Prozessen bestehen könnte.