Unix-Systemfamilie nach oben hin erweitert:

Sperry bringt zwei neue 32-Bit-Systeme

02.05.1986

BLUE BELL (pi) - Ihre Serie 5000 erweiterte jetzt die Sperry Corp., Blue Bell, Pennsylvania, mit ihren zwei neuen Rechnermodellen. Beide Systeme - Modell 50 und 90 - sind 32-Bit-Maschinen, die unter Unix laufen.

Beide Rechnermodelle weisen Sperry zufolge eine echte 32-Bit-Struktur auf (Basis: 68020-Prozessor) und sollen damit, von der CPU-Leistung her rund zweimal schneller als die Serie 5000-Vorgängermodelle sein. Unter Verwendung von Unix V als Betriebssystem und einem C-Compiler für den MC 68020 seien beide Systeme kompatibel zu den anderen 5000er Rechnern. Dem Anwender stehen damit die gleichen Applikationen, horizontale Software-Tools und Programmiersprachen zur Verfügung und er kann Software innerhalb des Systems miteinander verbinden, ohne diese vorher kompilieren zu müssen.

Interaktiver Zugriff von 88 Anwendern

Die zwei neuen Sperry-Systeme versprechen überdies eine gemeinsame Schnittstelle zur Software des Industrie-Standards sowie zu Peripherie- und Kommunikationseinrichtungen, die auch von anderen Serie-5000-Produkten unterstützt werden. Beide Rechner lassen sich im Stand-alone-Betrieb oder innerhalb eines Netzes einsetzen; bei Netzinstallationen werden neben SNA, X.25 und Ethernet auch andere Industrie-Standard-Kommunikationsprotokolle unterstützt .

Bei der 5000/50-Maschine handelt es sich um ein System, das gleichzeitig 32 Anwender interaktiv bedienen kann. Die Minimal-Konfiguration schließt, einen 68020-Prozessor ein, ferner einen 8 KB Cache- und 2 MB-Hauptspeicher, eine Festplatte mit 85 MB und einen Streamer mit einer Kapazität von 45 MB. Zur Verfügung stehen des weiteren acht synchrone RS232-Schnittstellen sowie zwei synchrone und ein paralleler Port, ein synchrones Scnnittstellen-Modul und eine Stromversorgung per Batterie-Backup. Bis zu zwei Erweiterungs-Boxen werden ebenfalls von diesem System unterstützt: Jede Box beinhaltet als Standard einen Small Computer System Interface (SCSI)

Bandlaufcontroller sowie ein 1600/ 3200 bpi (Bits pro Zoll) Bandlaufwerk. Optional kann eine Aufrüstung durch den Einsatz eines 10 Megahertz-Festplatten-Controllers und

zweier 340-MB-Festplatten erfolgen. Beim Modell 5000/90 können laut Anbieter bis zu 88 Anwender interaktiv auf das System zugreifen. Dabei lassen sich bis zu vier 68020-Prozessoren als Erweiterung aufsetzen. Die Speicherkapazität erstreckt sich dabei von vier bis 16 MB. Als Standard wurde bei dieser Maschine auf einen MC 68881 Fließkommaprozessor zurückgegriffen. Die minimale Konfiguration umfaßt im einzelnen den 68881- und den vom Modell 50 schon erwähnten 68020-Prozessor, einen 8-KB-Cache

Speicher und einen Hauptspeicher mit 4 MB Kapazität, eine Festplatte mit 160 MB und ein 45 MB-Streamer Bandlaufwerk. Ein vierkanaliger Direct Memory Access-Controller (DMA), 16 synchrone/asynchrone und zwei parallele Schnittstellen vervollständigen die technische Übersicht. Die Aufrüstmöglichkeiten bei dieser Maschine erlauben durch den vierkanaligen DMA-Controller den Anschluß von vier Platten-/Streamer-Contollern, womit insgesamt 16 Festplatten- und acht Bandlaufwerke konfiguriert werden können.

In den USA, wo die beiden Maschinen laut Sperry ab Juni 1986 verfügbar sein sollen, wurden die Preise für das 50er Modell auf 23 030 beziehungsweise 28 530 Dollar beziffert. Die Basis-Hardware der Serie 5000/90 wird mit 68 300 oder 74 300 Dollar zu Buche schlagen, je nach entsprechender Konfiguration. System-Optionen, Workstations und Software-Lizenzen sind hierbei nicht eingeschlossen.