Überleben werden nur die größten WAP-Sites

Sperrstunde für mobile Portale

06.04.2001
MÜNCHEN (CW) - Die hoch gelobten Mobilportale für Handy-Nutzer werden sich schwer tun, die in sie gesteckten Erwartungen zu erfüllen. Nach einer Studie von Forrester Research kommt es in der Branche zu einem Ausleseprozess.

Portale gibt es im Internet und seit kurzem auch für den WAP-Handy-Bereich. Allerdings lasse sich die Erfolgsgeschichte der Web-Sammelseiten nicht direkt auf die mobile Welt übertragen, meint Forrester-Analyst Carsten Schmidt. Da die Grundvoraussetzungen von Web und WAP verschieden seien, würden die Zugriffszahlen bei den Handy-Angeboten deutlich niedriger ausfallen. Mobile Surfer haben laut Schmidt weder die Zeit noch das Interesse, von WAP-Portalen aus in das Internet zu starten.

Daher könnten sich die mobilen Portale auch nicht über Werbung finanzieren. Sie müssten daher beispielsweise versuchen, Content direkt zu verkaufen oder die Verweildauer der Nutzer im Auftrag der Netzbetreiber zu erhöhen. Reine Mobilportale und NoName-Angebote würden nach Meinung Schmidts von der Bildfläche verschwinden, überleben werden nur die größten Anbieterportale. Statt Links zu platzieren oder Werbeflächen zu kaufen, sollten sich Unternehmen zu "mobilen Aktivitätsnetzen" zusammenschließen. Darunter versteht Forrester einen Verbund mobiler Web-Seiten, der sich spezifischen Verbraucherwünschen annimmt.