Für neue Spekulationen über die Zukunft der Siemens-Kommunikationsparte sorgte über Ostern die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Das Blatt hatte berichtet, dass Siemens mit Motorola über einen Verkauf der kompletten Com-Sparte verhandle. Sollte dies stimmen, würde Siemens-Chef Klaus Kleinfeld damit Hand an die Keimzelle des Konzerns anlegen. Der Konzern hatte sich aus der "Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske" entwickelt, die den 1847 von Werner von Siemens entwickelten Zeigertelegrafen baute.

Gerüchte über Verkaufsgespräche zwischen Siemens und Motorola gab es in der Vergangenheit bereits öfters. Allerdings wurde dabei immer nur über den Verkauf des wachstumsträchtigen Geschäftsbereich Mobilfunknetze spekuliert und nicht über eine Abspaltung der kompletten Com-Sparte. Letztere Variante bevorzugt Medienberichten zufolge Siemens-CEO Kleinfeld.

Die Reaktion der Analysten auf die jüngsten Gerüchte war zweigeteilt: Während sich die einen fragten, welchen Sinn es für Motorola mache, das Festnetzgeschäft von Siemens zu kaufen, vertraten andere wiederum die Ansicht, dass die für den US-Konzern durchaus interessant sein könne. Dieser würde sich durch die Com-Übernahme nämlich neue Geschäftsfelder erschließen und könne zudem zu Ericsson aufschließen. (hi)