Speicher-Pool fuer Client-Server EMC: Zentrale Datenhaltung, aber unabhaengig vom Rechner

25.11.1994

Von Berthold Wesseler*

Den Einstieg in ein systemuebergreifendes Speicher-Management fuer heterogene Client-Server-Strukturen kuendigte EMC am 9. November 1994 in Paris an. Ziel ist die effiziente Datenhaltung in der vom Grossrechner gewohnten Qualitaet bei Datensicherheit und - Management.

Verteilte Datenverarbeitung wirft eine Frage auf: Wo werden die Daten gehalten? "IT-Manager muessen zunehmend wichtige Daten in Client-Server-Umgebungen sichern und verwalten", beobachtet Ray Fortune, Senior Vice-President International der EMC Corp., wie immer mehr Unix-Server allein aus Gruenden des Daten-Managements und der Sicherheit aus den Fachabteilungen und Zweigniederlassungen zurueck in die Rechenzentren wandern. Bei EMC- Konkurrent Amdahl heisst das Motto fuer Client-Server: Verteilte CPU-Leistung, aber zentrale Datenhaltung.

Mit der Vorstellung von vier neuen Produkten macht sich auch EMC diese Loesung zu eigen: "Ein einheitlicher Speicher-Pool mit systemuebergreifendem Speicher-Management zaehlt zwar zu den eigentlich logischen Voraussetzungen fuer die Realisierung von Client-Server-Plattformen, war aber bisher technisch nicht machbar", so EMC-Manager Fortune.

Technik und Know-how seit 1993 eingekauft

Das wichtigste Angebot ist die Serie "Centriplex ICDA" (Integrated Cached Disk Array). Ihre Modelle realisieren einen rechnerunabhaengigen Speicher-Pool, der in verteilte Systemlandschaften eingebunden werden kann und bereits im vierten Quartal 1994 ausgeliefert wird. Im ersten Halbjahr 1995 soll dann als Ergaenzung "Centriplex Backup" zur schnellen Datensicherung und Rekonstruktion verfuegbar sein.

Angekuendigt wurde ebenfalls die "Symmetrix Enterprise Storage Platform", die ueber ein Fast-Wide-SCSI-Interface gleichzeitig auch Unix-Systemen den Zugriff auf das Mainframe-Plattensubsystem "Symmetrix 5000" erlaubt. Der Anschluss an die Grossrechner erfolgt ueber Blockmultiplex- oder Escon-Kanaele, der Anschluss an die Unix- Server von HP, IBM, Silicon Graphics und Sun ueber Fast-Wide-SCSI. Momentan bietet Symmetrix ueber 1 Terabyte Kapazitaet und 4 GB Cache.

Abgerundet wurde das Announcement durch die Serie "Modarray", ein Raid-Subsystem fuer Unix-Systeme mit SCSI-Schnittstelle, das OEM- Anbieter anspricht. Erster solcher Partner fuer das System, das in zwei Varianten (bis 32 GB und bis 200 GB) mit vom Kunden einstellbarem Raid-Level angeboten wird, ist Unisys.

Zur Realisierung dieses Angebots wurden Technologie und Know-how der vier im Speichermarkt operierenden Firmen Array Technology, Epoch Systems, Copernique und Magna Computer zusammengefuehrt, die EMC seit Anfang 1993 erworben hat.

Allen neuen Produkten zugrunde liegt die von EMC entwickelte Architektur Mosaic.2000. Dieses modulare Konzept fuer das Design von Massenspeichern soll die Integration neuer Technologien erleichtern und relative Medienunabhaengigkeit schaffen. So werden zukuenftig in das Centriplex-Gehaeuse auch Bandlaufwerke fuer Backup- Zwecke integriert werden, im ersten Schritt in Acht-Millimeter- Technologie.

Mit "Centriplex Enterprise" (ES) bietet EMC jetzt ein Raid- Subsystem in vier Standardkonfigurationen, das hinsichtlich Kapazitaet (54 bis 810 GB), Performance und Sicherheit, aber auch im Preis Mainframe-Dimensionen erreicht. Bis zu 512 MB Cache- Speicher sollen fuer Performance sorgen, die vom Benutzer frei zu definierenden Raid-Level 0, 1 und 5 sowie Dynamic Disk Sparing fuer die Sicherheit. Die Centriplex-Einstiegskonfiguration "CX-16-S54" ist ab 215400 Dollar zu haben.

* Berthold Wesseler ist freier Journalist in Bergisch Gladbach.