Speicher-Grid: IT-Netz für morgen?

21.04.2005
Von Rainer Graefen

Bei Hewlett-Packard haben sich die Entwickler von RISS im ersten Schritt auf eine Archivierungslösung konzentriert, die im Gegensatz zur "Centera" von EMC gleich die Suchmaschine integriert. HP will dem Administrator ein modular erweiterbares System an die Hand geben, das die primären Speichersysteme von E-Mails, Preislisten, Produktbeschreibungen, Videoclips, Sprachaufzeichnungen oder auch Röntgenbildern, also dem "fixed content", befreit. Geworben wird für das Produkt vor allem mit seinen Fähigkeiten bei der E-Mail-Archivierung. Unterstützt werden inzwischen die Mail-Server Exchange 5.5, 2000 und 2003, Lotus Domino V5 und V6 sowie Sendmail.

Mit einer digitalen Signatur wird jede Datei vor Verfälschungen geschützt. Ein zusätzlicher Zeitstempel erlaubt die Anwendung von Retention-Policies, so dass Inhalte tatsächlich erst nach dem Verfallsdatum gelöscht werden.

RISS wird vom Hersteller als Storage Grid vermarktet. Das Basissystem baut auf einer Grid-Struktur mit Kapazität für 4 TB Daten auf, beinhaltet Volltextindexierung und Inhaltsschutz sowie in jeder Zelle eine eigene Suchmaschine. Ein Storage Grid mit 65 TB soll laut Produkt-Manager Tim Nolte in zehn Sekunden Treffer liefern. Erweitert wird in Schritten von 1,2 TB. Die Erstinstallation benötigt einen Installationsservice von HP.

Smarte Speicherzellen mit Recheneinheit

Das RISS besteht aus modularen, standardisierten Zellen (Smart Cells), die in der kapazitäts- stärkeren Fassung mindestens zehn 19-Zoll-Rechnereinschübe umfassen. Ein Kickstart-Server betankt die Smart Cells mit der benötigten Software. Die derart "intelligent" gemachten Knoten aus Proliant-Rechnern mit ein oder zwei Prozessoren, 2 GB Hauptspeicher, der als schneller Zwischenspeicher fungiert, und einem 400 GB großen Raid-5-Verbund bilden das Rückgrat der Highspeed-Smart-Cells. Weitere Zellen lassen sich - so die