Speicher-Grid: IT-Netz für morgen?

21.04.2005
Von Rainer Graefen
Das neue Konzept soll für billigeres Daten-Management und unbegrenzten Zugriff sorgen.

Hier lesen Sie…

  • was Speicher-Grids von Grid Computing unterscheidet;

  • wer die interessantesten Anbieter sind und mit welchen Techniken sie arbeiten;

  • was diese Lösungen kosten und

  • woran es noch hapert.

Anders als beim Grid Computing, das beliebig skalierbare Rechenleistung zum Ziel hat, gibt es keinen Sinn, Speicherkapazität zu skalieren. Schließlich lassen sich Speichersysteme im Storage Area Network (SAN) oder Network Attached Storage (NAS) schon heute beliebig zu riesigen Datenlagerhallen erweitern. Während skalierbare Rechenleistung allerdings die Rechenzeit verkürzt, würden der Aufbau und das Vorhalten nicht benötigter Speicherkapazität die Lagerhaltungskosten in die Höhe treiben.

Bei Netapps Flexvol teilen sich alle Volumes den freien Speicherplatz, der bei Bedarf durch zusätzliche Festplatten vergrößert wird.
Bei Netapps Flexvol teilen sich alle Volumes den freien Speicherplatz, der bei Bedarf durch zusätzliche Festplatten vergrößert wird.

Bei Grid Storage handelt es sich im Kern nicht um ein zu lösendes Lagerproblem massenweise anfallender Daten, sondern um zwei große und altbekannte Speicherthemen. Erstens soll die Schere zwischen sinkenden Initialkosten für die Hardwareanschaffung und den steigenden Management-Kosten wieder ein Stück weit geschlossen werden, und zweitens will man den unbegrenzten Datenzugriff bewerkstelligen. Die Lösung beider Probleme wurde den Anwendern schon mit der Erfindung des SAN versprochen. Zu lösen war das Problem aber noch nicht einmal mit der Speichervirtualisierung, die alle Speichersysteme als Speicherblöcke in einem gemeinsamen Pool abbildet.

Gegenwärtig sind es vor allem IBM mit "Data Grid", Hewlett-Packard (HP) mit "Storage Grid" sowie Network Appliance (Netapp) mit "Grid Storage", die Speicher-Grids voranbringen könnten. IBM stellt dazu die beiden Produkte "Total Storage SAN Volume Controller" und "SAN Filesystem" bereit, HP vermarktet das "Reference Information Storage System" (RISS), und Netapp setzt auf die beiden Produktlinien "Data Ontap 7G" und die 2004 von Spinnaker Networks übernommene Technik "Spinserver", die so schnell als möglich zusammengeführt werden sollen.