Wertorientierte IT

Sparst du noch oder verdienst du schon?

04.08.2008
Von Selcuk Boydak

2. IT-Strategie

Die Grundlage für eine erfolgreiche Wertorientierung der IT bilden die Schwerpunkte und Ziele der IT-Strategie. Sie müssen sich konsequent und konsistent aus den Geschäftsanforderungen und -prioritäten ableiten. Nur wenn sie das tun, ist zum Beispiel sichergestellt, dass sich der mittel- bis langfristige Bebauungsplan für die Weiterentwicklung der IT-Architektur an den künftigen Bedürfnissen des Business und an einer maximalen Wertschöpfung durch IT ausrichtet. Umgekehrt sollte auch die Geschäftsstrategie Chancen und Potenziale berücksichtigen, die sich aus einem innovativen Technologieeinsatz ergeben.

3. IT-Organisation

Ein zentraler Aspekt für die erfolgreiche wertorientierte Ausrichtung der IT-Organisation betrifft die organisatorische Verzahnung von Business und IT. Um sie zu ermöglichen und zu erhalten, ist eine effektive Übersetzungsfunktion notwendig, die sowohl die Sprache des Business als auch der IT versteht. Sie sollte die Anforderungen verständlich für beide Seiten formulieren und priorisieren. (Siehe auch: "Anforderungs-Management - woran Projekt häufig scheitern".) Zudem muss sie sich der Fachspezifikationen annehmen, also dafür sorgen, dass sie zunächst angemessen verfasst sind, dann mit einer geordneten Abnahmeprozedur nach vordefinierten Kriterien zur Realisierung an die IT übergeben werden und schließlich ausreichende Tests durchlaufen. Diese Übersetzungsfunktion kann im Business, in der IT oder separat verankert sein.

Die organisatorische Ausrichtung der IT sollte mit der Organisation und Strategie des Gesamtunternehmens übereinstimmen. Es ist zum Beispiel sinnvoll, in einem insgesamt eher zentral organisierten Unternehmen auch die IT eher zentral zu organisieren.

Eine weitere wichtige Frage betrifft die Herleitung des optimalen Sourcing-Umfangs für das Unternehmen. Das Ziel muss sein, eine passende Mischung aus "nicht zu viel" und "nicht zu wenig" Outsourcing zu finden.

4. IT-Prozesse

Die Verankerung wichtiger IT-Steuerungs- und Management-Prozesse ist von herausragender Bedeutung, wenn es darum geht, die strategische Ausrichtung konsequent umzusetzen. Dazu gehört beispielsweise ein übergreifendes Projekt-Portfolio-Management. Es kann ein wichtiger Faktor sein, um die Rolle der IT als Business-Enabler zu festigen. Die Projekte müssen einheitlich bewertet und aussagekräftig priorisiert werden. Hauptkriterium für die Priorisierung sollte der erwartete Business-Nutzen sein. Außerdem muss sichergestellt werden, dass die Projekte anschließend auch erfolgreich abgeschlossen werden, also der geplante Nutzen tatsächlich erzielt wird. Weitere Beispiele für IT-Steuerungsprozesse sind IT-Planung und -Budgetierung sowie IT-Einkauf und Provider-Management.