E-Plus stagniert

Sparsame Kundschaft beschert KPN sinkenden Umsatz

23.10.2012
Bei der niederländischen Telefongesellschaft KPN hat der Sparwillen der Kunden im dritten Quartal einen Umsatz- und Gewinnrückgang verursacht.

Hintergrund sei die schwierige konjunkturelle Lage, sagte Unternehmenschef Eelco Blok am Dienstag laut Mitteilung. In Deutschland habe sich der Preiswettbewerb jüngst derart verstärkt, dass er das Umsatzwachstum der profitablen hiesigen Tochter verlangsamt habe. Auch in Zukunft dürfte das Umfeld schwierig bleiben, sagte Blok. Die Aktie des ehemaligen Staatsmonopolisten sank am Morgen um ein Prozent auf 5,74 Euro.

Im dritten Quartal ging der Umsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 6,5 Prozent auf 3,05 Milliarden Euro zurück. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verringerte sich genauso stark auf 1,16 Milliarden Euro. Der Überschuss fiel um 32 Prozent auf 250 Millionen Euro. Damit verfehlten die Niederländer die Erwartungen am Markt, der im Schnitt mit 326 Millionen Euro gerechnet hatte. Blok zeigte sich optimistisch für das Heimatgeschäft. Es laufe im Plan. KPN investiert stark in die Aufrüstung der Fest- und Mobilfunknetze.

Die wichtige Deutschlandtochter, die unter dem Namen E-Plus firmiert, stagnierte beim Umsatz bei 839 Millionen Euro. Dank Festpreistarifen bei den Marken yourfone, blau.de und simyo erhöhte sich die Kundenzahl um 8,4 Prozent auf 24 Millionen. Allerdings schrumpfte der monatliche Durchschnittsumsatz pro Kunde (ARPU) um einen Euro auf elf Euro. Daher fiel der EBITDA um neun Prozent auf 323 Millionen Euro. In Belgien, dem zweiten wichtigen Auslandsmarkt von KPN, legte der operative Gewinn sogar leicht zu. Auf dem Heimatmarkt ging er wegen Einbrüche beim Festnetz von 880 auf 777 Millionen Euro zurück.

Für das laufende Jahr bekräftigte KPN das Ziel, einen operativen Gewinn zwischen 4,7 und 4,9 Milliarden Euro zu erwirtschaften. Der freie Barmittelzufluss soll bei 1,6 bis 1,8 Milliarden Euro liegen. Als Dividende peilt KPN 35 Cent je Aktie an, für das Jahr darauf einen Wert darüber. (dpa/mb)