Derzeitige Konsolidierung soll nur der Anfang sein

Sparkassen- und Giro-Chef fordert die Vereinheitlichung der IT

17.03.2000
MÜNCHEN (CW) - Angesichts der entscheidenden Rolle, die die Informationstechnik heute im Bankgeschäft spielt, macht sich Dietrich Hoppenstedt, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands, dafür stark, die DV-Zentren der Organisation auf ein einziges Kernbanksystem einzuschwören.

Die Konsolidierung der IT-Plattformen innerhalb des Verbands ist im Gang: Die regional verteilten IT-Zentren müssen sich derzeit jeweils für eines von zwei ausgewählten Anwendungssystemen entscheiden. Doch Hoppenstedt geht diese Vereinheitlichung noch nicht weit genug. Er fordert von den sechs Entwicklungseinheiten, sich auf ein einziges System festzulegen. Heissester Kandidat ist wohl die modifizierte R/3-Lösung, an der die sparkasseneigene Datenverarbeitungsgesellschaft (DVG), Hannover, und die SAP AG, Walldorf, derzeit arbeiten (siehe Seite 26).

Das derzeitige Marktgeschehen im Finanzgeschäft - mit Online- und Internet-Banking, Discount-Brokerage etc. - räumt, so Hoppenstedt, dem "Wettbewerbsfaktor" Informationstechnik eine immer größere Bedeutung ein. Für die Sparkassenorganisation sei es notwendig, eine "echte Multikanalstrategie" zu verfolgen. Die wiederum setze eine IT-Landschaft voraus, die sich rasch und kostengünstig an veränderte Marktbedingungen anpassen lasse.

Die Flexibilität der Systeme verringert sich jedoch mit der Anzahl der involvierten Plattformen und Entwicklungszentren. Von daher wird Hoppenstedts Forderung nach einheitlichen Systemen verständlich.

Um die Vereinheitlichung voranzutreiben, schreckt Hoppenstedt auch nicht davor zurück, die Einrichtung neuer operativer Einheiten in die Diskussion zu werfen. Für die konzeptionelle Koordination der IT-Projekte zeichnet das Sparkassen-Informatik-Zentrum (SIZ), Bonn, verantwortlich, das aber weder über eigenes Equipment verfügt noch IT-Dienstleistungen anbietet. Dem Ziel, die unterschiedlichen Systeme einander anzunähern, bringt das SIZ den Sparkassen- und Giroverband aufgrund seiner operativen Abstinenz nicht näher.