Sparkassen Informatik verlagert 1400 Jobs - vier Standorte schließen

05.12.2006

Ob im Zuge der Verlagerung auch Stellen abgebaut werden, wollte der Sprecher nicht sagen. Erfahrungsgemäß würden nicht alle Mitarbeiter das neue Jobangebot annehmen. Betriebsbedingte Kündigungen seien jedoch ausgeschlossen. Über die Zukunft des Standorts Nürnberg solle erst 2009 entschieden werden.

Die Schließungen seien der Versuch, "die gültige Beschäftigungssicherung in der Sparkassen Informatik zu unterlaufen", hieß es in einer Stellungnahme des Gesamtbetriebsrats. Die Beschäftigten sollten dazu gedrängt werden, das Unternehmen zu verlassen. "Bei vielen Mitarbeitern herrscht Verzweiflung und Frustration", sagte der stellvertretende Vorsitzende des Betriebsrates am Standort Karlsruhe, Wolfgang Deck.

Nach Angaben der Gewerkschaft ver.di in Karlsruhe haben in den vergangenen Tagen und Wochen die Gerüchte von Standortschließungen zu einer bundesweiten Eintrittswelle von Mitarbeitern der Rechenzentren geführt. Allein in Mainz soll der Organisationsgrad von zehn auf 80 Prozent gestiegen sein.

Hintergrund der Maßnahmen sind nach Unternehmensangaben zu ineffiziente Strukturen. Der härtere Wettbewerb erfordere eine Bündelung der Aufgaben. Die Sparkassen Informatik versorgt rund zwei Drittel der deutschen Sparkassen sowie Bausparkassen und Versicherungen des öffentlich-rechtlichen Finanzverbunds mit IT-Dienstleistungen. Gesellschafter sind unter anderem mehrere Sparkassenverbände. (dpa/tc)