Gebrauchtsoftware

Sparen mit Second-Hand-Lizenzen

09.03.2009
Von 
Martin Bayer ist Chefredakteur von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO. Spezialgebiet Business-Software: Business Intelligence, Big Data, CRM, ECM und ERP.

Zehn Tipps für den Second-Hand-Markt

  • Bevor Sie Software auf dem Gebrauchtmarkt ein- oder verkaufen, gilt es mit Hilfe von Lizenz-Management Ordnung zu schaffen. Sie sollten genau Bescheid wissen, welchen Bedarf Sie haben und welche Lizenzen überschüssig sind. Daumenpeilungen sind zu unsicher.

  • Denken Sie nicht nur an den Einkauf. Wer gleichzeitig nicht mehr benötigte Software verkauft, spart doppelt und entlastet sein IT-Budget.

  • Wer größere Lizenzpakete benötigt, sollte prüfen, ob der Händler den Bedarf decken kann. Werden größere Bestellungen aus vielen unterschiedlichen kleinen Quellen zusammengestückelt, wird die Angelegenheit schnell unübersichtlich.

  • Fordern Sie Ihren Gebrauchthändler. Seriöse Anbieter beraten ihre Kunden, machen ihre Prozesse transparent und legen offen, woher ihre Ware kommt. Lassen Sie die Finger von Händlern, die nur Kisten hin- und herschieben.

  • Fixieren Sie bei einem Gebraucht-Deal alles schriftlich. Lassen Sie sich bestätigen, dass der Händler die Lizenzen ordnungsgemäß überträgt. Notarielle Testate ersetzen zwar keine Original-Lizenzurkunde, schaffen aber dennoch ein wenig Rechtssicherheit.

  • Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte den Kauf von gebrauchter Software durch den Hersteller absegnen lassen. Anbieter wie Microsoft und SAP haben dafür ein festes Prozedere definiert.

  • Lassen Sie sich nicht von den Softwareherstellern einschüchtern. Bevor Sie einen Deal platzen lassen, ziehen Sie Ihren Rechtsanwalt zu Rate oder fordern rechtliche Beratung der Gebrauchthändler ein.

  • Kümmern Sie sich um Wartungs- und Serviceverträge. Beides erfordert einen Extravertrag, den Käufer von gebrauchten Lizenzen separat mit dem Hersteller abschließen müssen. Das sollten Sie vor dem Kauf der Second-Hand-Lizenzen klären.

  • Manche Händler bieten eine Freistellungsklausel an, um ihren Kunden im Fall von Rechtsstreitigkeiten Sicherheit zu bieten. Wer das tut, sollte allerdings finanziell abgesichert sein, um einen möglicherweise teuren Rechtsstreit auch wirklich ausfechten zu können.

  • Fragen Sie den Händler Ihrer Wahl nach Referenzen und erkundigen Sie sich bei Ihren Kollegen, wie die Deals abgewickelt wurden. Seriöse Anbieter werden diese Auskunft nicht verweigern.