Sparcstation jetzt auch in Farbe günstig Sun wirft den PC-Herstellern erneut Fehdehandschuh hin

17.08.1990

MÜNCHEN (CW) - Mit der "Sparcstation IPC" will Sun zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Der günstige Preis soll Hersteller von Hochleistungs-PCs schrecken, das Akronym IPC deutet auf die Einbindungsmöglichkeit in heterogene Netze.

Der Name ist Programm: "Interpersonal Computer" soll dem Anwender signalisieren, daß Suns neue Workstation mit Minis, Mainframes, Workstations

anderer Architektur und Intelbasierten PCs in Verbindung treten kann.

Bei den Leuten um Andreas von Bechtolsheim setzt man auf über 2300 Applikationen, die für die Sparc-Rechner verfügbar seien. Dazu zählen bekannte Produkte wie das DTP-Programm Ventura Publisher, Tabellenkalkulations-Software wie Lotus 1-2-3 und Wingz und die Textverarbeitungs-Anwendung von Wordperfect. Mit Ingres, Oracle, Informix und Sybase kann der Anwender auch bei Datenbankprodukten unter renommierten Herstellern wählen.

Erleichtert wird dem Benutzer die Arbeit an der Sparcstastion durch die einheitliche Bedieneroberfläche Open Look unter Unix. Das Tool "Deskset" hält dem Anwender Werkzeuge wie den "Datei-Manager", elektronische Post und andere Elemente der "Open-Windows"-Benutzerumgebung von Sun vor.

Neben der im Mai vorgestellten knapp 12000 Mark teuren, Sparcstation SLC - die nur mit einem Schwarzweißmonitor ausgestattet ist - und dem Top-Modell Sparcstation 1 + ist die IPC nun die dritte Sun-Workstation. Auf einer Fläche von 24 x 26 x 10 Zentimetern bündelt sie unter anderem eine Rechenleistung von zehn Specmarks, ein DOS-kompatibles 31/2-Zoll-Diskettenlaufwerk und zwei serielle Schnittstellen.

Sie verfügt in der Basisversion über dieselben Audio-Ein- und Ausgabe-Möglichkeiten wie die beiden anderen Workstations von Sun. Der Arbeitsspeicher bietet in der Grundversion schon 8 MB und kann mit 1- oder 4-MB-SIMM-Bausteinen bis auf 24 MB ausgebaut werden.

Als Speicherperipherie läßt sich eine 207-MB-Festplatte einbauen, extern ist die Workstation bis maximal auf 2,7 GB erweiterbar. Über zwei S-Bus-Steckplätze wird Platz für Erweiterungskarten geschaffen. Der Anwender hat die Wahl zwischen drei Monitor-Versionen: 16-Zoll-Farb- oder 17- beziehungsweise l9-Zoll-Mono-Bild schirme sind kurzfristig lieferbar.