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Spanien lenkt bei Galileo ein

21.03.2007
Das geplante europäische Navigationssystem hat eine weitere Hürde auf dem Weg in den Himmel genommen.

Nach dem Machtwort von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee haben die Partner des europäischen Satellitennavigationsprojektes Galileo am Dienstag ihren Streit beigelegt und den Gründungsvertrag für das Konzessionsunternehmen unterzeichnet. Tiefensee hatte gedroht, das Projekt neu auszuschreiben, wenn sich die Unternehmen nicht einigten. Die Spanier hätten als letzter am Dienstag unterzeichnet, teilten Pariser Industriekreise mit. Nun stünden lange Verhandlungen mit der Europäischen Raumfahrtagentur ESA und der EU-Kommission an.

Am Donnerstag wollen die EU-Verkehrsminister über das Projekt zum Aufbau einer Flotte von 26 Navigationssatelliten bis 2011 beraten. Galileo soll die Europäer unabhängig von den USA machen, die ihr Navigationssystem GPS bei Militäreinsätzen ausschalten könnten. EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot hatte kritisiert, dass die ausgewählten Unternehmen kein gemeinsames Unternehmen als Ansprechpartner für die Behörden bildeten. Zu den Partnern gehören die deutsche TeleOp, EADS, die italienische Finmeccanica, die französischen Unternehmen Thales und Alcatel, die britische INmarsat und die spanischen Unternehmen Aena sowie Hispasat. Spanien war zuletzt vorgeworfen worden, das Projekt zu blockieren, um ein eigenes Kontrollzentrum durchzusetzen. Bisher sind zwei Kontrollzentren in Oberpfaffenhofen bei München sowie im italienischen Fucino im Bau. (dpa/ajf)