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Spammer soll für neun Jahre hinter Gitter

04.11.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Zwei US-Amerikaner aus Raleigh (North Carolina) sollen für den Versand von Spam zu Gefängnis- und Geldstrafen verurteilt werden. Dem 30jährigen Jeremy Jaynes drohen neun Jahre Gefängnis, seiner zwei Jahre jüngeren Schwester Jessica DeGroot blüht eine Geldstrafe in Höhe von 7500 Dollar. Die Staatsanwaltschaft hatte 15 Jahre für Jaynes sowie eine Haft für seine Schwester gefordert. Ein dritter Angeklagter ist freigesprochen worden. Verhandlungsort ist Leesburg in Virginia, da die Server der Angeklagten in diesem Bundesstaat betrieben wurden. Der Staat ist Sitz vieler großer Internet-Service-Provider wie AOL und MCI.

Mit elektronischen Werbe-Mails hatte Jaynes für nutzlose Produkte sowie dubiose Hypothekenangebote und Aktien geworben. Einige Nutzer sind ihm auf den Leim gegangen. Durch diese Machenschaften soll er über die Jahre insgesamt 24 Millionen Dollar ergaunert haben. Er zählte zu den übelsten Spammern weltweit und versendete allein zwischen Juli und August 2003 mehr als 100 000 Junk-Botschaften.

Die Verhandlung beginnt kommenden Februar. Der vorsitzende Richter kann das vorgeschlagene Strafmaß lediglich übernehmen oder abschwächen, jedoch nicht verschärfen. Im Bundesstaat Virginia untersagt ein Gesetz das Versenden von Massen-Mails. Darüber hinaus gibt es seit Januar auch ein Bundesgesetz, dass Spam unter Strafe stellt. (fn)