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Spam übernimmt Führung im weltweiten Mail-Aufkommen

03.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Laut einer Untersuchung der Firma Message Labs waren im vergangenen Monat rund 51 Prozent der weltweit kursierenden Mail-Nachrichten Spam. Damit überwog im Mai zum ersten Mal der Anteil der Massenwerbesendungen. Für seine Untersuchung analysierte der Anbieter von Mail-Sicherheitsservices und Anti-Spam-Tools knapp 134 Millionen Mail-Sendungen, die durch die Netze seiner Kunden flossen. Die Spam-Flut habe mittlerweile ein Niveau erreicht, angesichts dessen man nicht mehr nur von einem lästigen Übel sprechen könne, warnt Mark Sunner, Chief Technology Officer (CTO) bei Message Labs. Die Werbesendungen verursachten Produktivitätseinbußen und kosteten die Unternehmen dadurch auch Geld. Zwar hätten Internet Service Provider (ISPs) und Gesetzgeber in verschiedenen Staaten mittlerweile Maßnahmen gegen Spam ergriffen. Er rechne allerdings damit, dass diese erst in zwei oder drei Jahren

Wirkung zeigen. Auch Ryan Hamlin, Leiter von Microsofts Anti-Spam Technology and Strategy Group, hat wenig Hoffnung, das Problem in absehbarer Zeit einzudämmen. Viele Menschen würden aufgrund der Werbeflut bereits mit dem Gedanken spielen, sich vom Kommunikationsmittel E-Mail wieder zu verabschieden. Seiner Einschätzung nach könnte der Anteil von Spam am gesamten Mail-Aufkommen bis zum Jahresende auf 65 bis 70 Prozent ansteigen. Er hoffe jedoch, dass ab 2004 gesetzliche Regelungen gegen unlautere Werbung erste Wirkung zeigen. (ba)