Soziale Netze statt anonymes Internet

12.11.2004
Von Dieter Rappold

Weblogs und Wikis sind der Nukleus der Social Software. Nicht nur, weil die Entwicklung des Begriffes in Weblogs stattgefunden hat, sondern weil mit der Entstehung von Weblogs das "anonyme" Internet durch ein Netz von Identitäten ergänzt wurde. Hinter jedem Weblog steht eine Person, in manchen Fällen zwar mit Pseudonym, aber dennoch stark mit der "virtuellen Heimat" verbunden. In Weblogs wird Meinung geäußert und Stellung bezogen. Durch einfache Technologien, die das Publizieren für jeden leicht machen, wird all dies erst möglich. Wikis sind von ihrer Natur eher für ein kollaboratives Umfeld gedacht, folgen jedoch denselben Paradigmen.

Aus Amerika kommend, hat sich der Gedanke der Weblogs auch in Europa sehr schnell verbreitet. Hosting Services wie twoday.net reduzieren das Publizieren im Internet auf das Wesentliche: das Schreiben. Durch den frühen Einsatz von standardisierten Datenformaten und Schnittstellen florieren Services und Unternehmen, die sich direkt oder indirekt mit Weblogs befassen. Die Nähe zu Konzepten, die schon Tim Berners-Lee, der Urvater des Web, vorschlug, lassen die Vermutung zu, Weblogs könnten das lange gesuchte Front-End zum Semantic Web sein. Mit ihnen werden Informationen erstellt und publiziert. Sie sind das Tool, um neue Informationseinheiten zu verbreiten und weiterzugeben.

Online-Tools helfen vernetzen