Sourcing-Management zahlt sich aus

20.09.2005
Von Berthold Wesseler
Auch wer nur Teile seiner IT auslagert, sollte immer wissen, was er braucht und bekommt.

Hier lesen Sie ...

  • welche Gründe für die Zusammenarbeit mit mehreren Outsourcing-Partnern sprechen;

  • warum das selektive Auslagern nicht nur Vorteile, sondern auch Risiken birgt;

  • und wie sich diese Risiken durch ein effizientes Sourcing-Management verringern lassen.

Trotz vieler gescheiterter Projekte hält der Outsourcing-Boom an. Wie eine Umfrage des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) unter 4400 deutschen Firmen des verarbeitenden Gewerbes zeigt, haben bereits 87 Prozent dieser Unternehmen IT-Dienstleistungen wie Systembetreuung, Wartung, Softwareprogrammierung oder Anwenderunterstützung an einen externen Anbieter vergeben.

Selektives Outsourcing im Trend

Die Regel ist dabei allerdings selten das Auslagern des gesamten IT-Betriebs, sondern der gezielte Einkauf ausgewählter IT-Services, was je nach Projektvolumen auch als Outtasking oder selektives Outsourcing bezeichnet wird. Nach Ansicht der Marktforscher von AMR Research bietet diese Vorgehensweise Vorteile für beide Seiten. So versprechen kürzere Vertragslaufzeiten wegen der normal- erweise geringen Anfangsinvestitionen eine bessere Marge für den Outsourcing-Anbieter. Der Anwender wiederum sieht schneller greifbare Erfolge; es kommt selten zu Frustrationen, wie sie in der Anfangsphase langwieriger Outsourcing-Projekte typisch sind.

Zudem eröffnet das selektive Outsourcing dem Kunden größere Wahlmöglichkeiten, da er in der Regel verschiedene Anbieter in die Ausschreibung einbezieht - darunter auch lokale Player, Branchenspezialisten oder Offshore-Dienstleister. Dadurch kann er mehr vom Wettbewerb profitieren - etwa in Form von günstigeren Preisen und/oder besserem Service. Und schließlich sind die Risiken bei weniger umfangreichen Deals für beide Parteien geringer. Kündigt der Kunde die Zusammenarbeit vorzeitig auf - etwa weil er mit den Leistungen des Providers nicht zufrieden ist, weil ein neuer CIO sein Amt antritt oder weil der Dienstleister Insolvenz anmeldet: Die Rückabwicklung eines weniger hoch dotierten Vertrags ist in jedem Fall einfacher.