Studie IT-Sourcing 2015 in Deutschland

Sourcing-Berater treiben IT-Standardisierung voran

17.04.2015
Von 
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Max H.-H. Schaber ist CEO der Datagroup AG. Als Experte schreibt er zu den Themen IT Service Management, Cloud Computing und IT Outsourcing im Mittelstand sowie Unternehmensentwicklung. Seit dem Börsengang 2006 entwickelte der Unternehmer Datagroup vom klassischen Systemhaus zu einem führenden IT-Service-Unternehmen. Als studierter Maschinenbauer ist Schaber von der Zukunft der IT-Service-Fabrik überzeugt.

 

Veränderte Auswahlprozesse

Sourcing-Berater verändern auch die Art und Weise der Auftragsvergabe. Bisher wurden Outsourcing-Aufträge in der Regel entweder offen ausgeschrieben oder kamen durch direkte Verhandlungen zwischen dem CIO und einem bekannten Provider zustande. Sourcing-Berater setzen hingegen vorrangig auf Ausschreibungen unter ausgewählten Providern. Sie lassen diejenigen Dienstleister gegeneinander antreten, die aus ihrer Sicht am besten für die definierten Leistungsbereiche geeignet sind.

Die wenigsten IT-Service-Provider-Ausschreibung erfolgen öffentlich.
Die wenigsten IT-Service-Provider-Ausschreibung erfolgen öffentlich.
Foto: Lünendonk

Den Kunden bringt die Vorauswahl meist eine bessere Vergleichbarkeit und einen geringeren Aufwand im eigentlichen Auswahlprozess. Für die Provider bedeutet der kleinere Kreis ähnlich qualifizierter Mitbewerber in der Regel einen härteren Wettbewerb, aber auch eine höhere Erfolgswahrscheinlichkeit.

Unabhängigkeit als Qualitätsmerkmal

Der Kunde profitiert jedoch nur dann, wenn sein Berater einen umfassenden Marktüberblick hat und unabhängig agiert. Dies sind wichtige Qualitätsmerkmale für gute Sourcing-Beratung. 80 Prozent der Beratungsfirmen rekrutieren ihre Mitarbeiter aus den Reihen der Service-Provider. Gerade unerfahrene Kunden, die erstmals mit einem Berater zusammenarbeiten, sollten das hinterfragen. Wie ist es um den objektiven Marktüberblick ihres Beraters bestellt? Und nach welchen Kriterien wählt er geeignete Dienstleister aus? Kundenreferenzen können hierbei hilfreich sein. Sie werden in der Studie auch von den Beratern selbst als wichtigstes Verkaufsargument genannt.

Ausblick: Wachstumsmarkt IT-Sourcing-Beratung

Der Markt für IT-Sourcing-Beratung wird weiter wachsen. Mehr Sourcing-Berater werden mehr Marktkenntnis in die Unternehmen tragen. IT Service Management und die Standardisierung von IT-Dienstleistungen werden die am meisten nachgefragten Themen bleiben - zum einen weil sie komplex sind, zum anderen weil sie großen Mehrwert für Unternehmen bergen.

Ein weiterer wichtiger Markttrend ist, dass der Mittelstand Sourcing-Beratung immer stärker für sich entdeckt. Die Professionalisierung der IT ist unverzichtbar, denn sie birgt das Potential, Kosteneffizienz und Geschäftserfolg signifikant zu steigern. Gerade für Mittelständler bietet sich die Chance, fehlende Sourcing-Erfahrung durch den Einsatz erfahrener Berater wett zu machen und so eine Unternehmens-IT zu etablieren, die sämtliche Geschäftsprozesse zuverlässig und stabil stützt.

Interessant wird auch zu beobachten sein, wie und wann Unternehmen IT-Sourcing-Beratung langfristig in Anspruch nehmen: standardmäßig bei jedem Sourcing-Projekt oder als einmalige Starthilfe, die die Learnings für alle weiteren Sourcing-Projekte liefert.

Mit der Fortsetzung und Ausweitung der Studie werden Lünendonk und Datagroup im Sommer 2015 die Marktentwicklung weiter beobachten.

Die Studie "Der Markt für ICT-Sourcing-Beratung in Deutschland" steht kostenlos zum Download bereit. (bw)