Surround aus einer Box

Soundstage 5.1 von Logic 3

14.02.2008
Von Markus Pilzweger
Surround-Sound aus nur einer Box? Die Soundstage 5.1 von Logic 3 will genau das leisten. Wir haben getestet, ob das System hält, was es verspricht und eine Alternative zu herkömmlichen 5.1.Soundsystemen darstellt.

Bei der Einrichtung eines privaten Home-Entertainment-Tempels im Wohnzimmer ist meist ein Punkt besonders schwierig: Die Verkabelung des Soundsystems so hinzubekommen, dass wirklich jeder im Haushalt zufrieden ist, sprich: das "frau" die Kabel nicht mehr sieht... Alternativ bieten diverse Hersteller mittlerweile Kompakt-Surroundsound-Systeme an, eines davon ist die Soundstage 5.1 von Logic 3. Systeme dieser Art bestehen aus mehreren Lautsprechern, die dank ihrer besonderen Ausrichtung die Illusion "echten" Surroundsounds erschaffen sollen.

Zunächst die technischen Daten: Die Soundstage 5.1 besteht aus 13 Lautsprechern sowie zwei Subwoofern und bietet eine maximale Leistung von 150 Watt RMS, ein Verstärker ist integriert. An Schnittstellen stehen neben herkömmlichen Audio-Anschlüssen zwei HDMI- und zwei optische Eingänge bereit. Das System misst 106,5 x 10,5 x 21 Zentimeter und wiegt 18 Kilogramm. Gesteuert wird das Ganze per Fernbedienung, wer mag, kann über das integrierte Radio auch seinen Lieblingssendern lauschen.

Das Radio ist allerdings lediglich Beiwerk, worauf es wirklich ankommt, ist, ob es als Ersatz für die normale 5.1-Anlage dienen kann. Im Test hinterließ das Soundsystem grundsätzlich eine solide Leistung, der Sound war klar und die Bässe wurden mit entsprechendem Druck wiedergegeben. Die Surround-Leistung des Systems ist aber nicht gerade positiv. Während es der Soundstage 5.1 zwar durchaus gelingt, rückwärtige Geräusche teils richtig gut zu simulieren, schludert es bei der Wiedergabe von seitlich verorteten Sounds. Fahren beispielsweise Autos im Bild von links nach rechts, entsteht nicht derselbe Eindruck, den man von einem normalen Soundsystem gewöhnt ist. Vielmehr wird der Sound nur von vorne ausgegeben. Gleiches gilt für andere Effekte, beispielsweise Querschläger in einer Schießerei.

Zu den Mängeln bei der Surroundsound-Wiedergabe gesellen sich weitere Negativaspekte, die sich - je nach individueller Situation - auswirken können. Dazu gehört beispielsweise die Problematik: "Wohin soll ich das System stellen?". Zwar lässt sich die Soundstage 5.1 mit den beiliegenden Halterungen an die Wand montieren (beispielsweise über oder unter den Flachbildfernseher), doch nicht jeder möchte seine Wand anbohren. In diesem Fall wird die Höhe des Systems zum Problem, denn wird es beispielsweise auf das TV-Rack vor den Fernseher gestellt, kann das System schnell den IR-Empfänger des Fernsehers verdecken.

Ein weiterer Negativ-Punkt ist die wenig intuitive Benutzerführung. So stehen zwar eine Vielzahl an Sound-Modi zur Verfügung, anstatt diese aber im kleinen Display der Soundstage 5.1 eindeutig zu benennen, werden die Equalizer-Einstellungen lediglich von "H-1" bis "H-5" durchnummeriert. Erst ein Blick in die Bedienanleitung verrät dann, dass das Kürzel "H-1" etwa für "Live" steht.

Fazit: Die Verarbeitung des Soundstage 5.1 ist durchaus in Ordnung, auch die Optik im Klavierlack-Design weiß zu gefallen. Bei der Soundwiedergabe hapert es allerdings, so dass das System als Alternative für herkömmliche 5.1-Systeme kaum zu empfehlen ist. Das Soundstage 5.1 ist im Internet zum Preis von rund 350 Euro erhältlich. Zu diesem Preis gibt es bereits durchaus brauchbare, verkabelte 5.1.-Einsteiger-Lösungen, die ein wesentlich besseres Surround-Gefühl vermitteln, beispielsweise von Teufel oder Logitech.