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Sony will nach Verlusten im Konsolengeschäft Stellen streichen

08.06.2007
Der Elektronikkonzern Sony will angesichts hoher Verluste mit seiner neuen Spielekonsole Playstation 3 auch in den USA Stellen streichen und das Konsolengeschäft straffen.

Sony prüfe derzeit die internen Arbeitsabläufe und Strukturen, bestätigte Unternehmenssprecherin Nanako Kato der Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag in Tokio. Zuletzt hatte Sony bereits Jobkürzungen in Europa angekündigt. Nähere Angaben zum Umfang der jüngsten Rationalisierungspläne machte das Unternehmen nicht. Die PS3 ist seit November in den USA und Japan auf dem Markt, seit Ende März auch in Europa. Vor allem wegen Fertigungsproblemen musste das Unternehmen den Verkaufsstart wiederholt verschieben.

Die hohen Produktions- und Anlaufkosten sowie die teuren Komponenten der High-Tech-Konsole hatten Sony zuletzt einen Einbruch des operativen Ertrags von 68,3 Prozent auf 71,8 Milliarden Yen (umgerechnet 438 Millionen Euro) im abgelaufenen Geschäftsjahr beschert. Trotz Preissenkungen hatte der Konzern sein selbst gestecktes Absatzziel von sechs Millionen Konsolen bis Ende März mit einem Verkauf von 5,5 Millionen Stück verfehlt. Sony erwartet in der Spielesparte für das laufende Geschäftsjahr (bis 31. März) noch Verluste. Dank sinkender Produktionskosten und einem größeren Spieleangebot soll die Sparte aber bereits im nächsten Jahr wieder profitabel werden.

Neben dem Rivalen Microsoft und dessen Xbox 360 dürfte Sony zur Zeit vor allem der große Erfolg der Spielekonsole Wii von Nintendo zu schaffen machen. Der japanische Konkurrent hatte als einziger Konsolenhersteller auf teure Technik verzichtet und stattdessen auf innovative Spielideen gesetzt. Allein in den USA verkaufte Nintendo bis Mai insgesamt 2,5 Millionen Konsolen, Marktführer Sony setzte dagegen in der selben Zeit etwa 1,3 Millionen seiner PS3 ab. (dpa/tc)