All-In-One-PC mit Top-Ausstattung

Sony Vaio VGC-LV3SJ im Test

11.11.2009
Von Alexander Kuch

Tempo, Ergonomie, Fazit & Alternativen

Sony Vaio VGC-LV3SJ: Ergebnis unter PC Mark 05
Sony Vaio VGC-LV3SJ: Ergebnis unter PC Mark 05

Tempo: Der Sony Vaio VGC-LV3SJ ging nach dem Apple iMac 24 Zoll als zweitschnellster All-In-One-PCs aus dem Test hervor: Im Benchmark 3D Mark 06 erreichte der PC 6242 Punkte, bei PC Mark 05 waren es 7425 Punkte. Unter Cinebench 10 stellte der Sony Vaio VGC-LV3SJ seine gute CPU-Leistung unter Beweis und überrundete den Apple-Rivalen sowohl beim Single-CPU- als auch beim Multiple-CPU Render Test. Der All-In-One-PC Sony Vaio VGC-LV3SJ ist also gut geeignet für Bildbearbeitung und den Schnitt von Videos in PAL-Auflösung.

Für 3D-Anwendungen und Computerspiele ist die Leistung allerdings zu schwach. Zudem hat der All-In-One-PC ein ernsthaftes Problem: Das Benchmark-Programm 3D Mark Vantage bricht nach dem dritten Test (PhysX- und CPU-Test) ab und bringt folgende Fehlermeldung: IDXGISwapChain: ResizeBuffers failed. Die Neuinstallation von DirectX 10, der Grafiktreiber und des Benchmark-Programms brachten ebenso wenig eine Lösung wie die Installation von Vista Service Pack 2 und aller Windows-Updates oder die Deinstallation von McAfee Antivirus.

Sony Vaio VGC-LV3SJ: Fehlermeldung unter 3D Mark Vantage
Sony Vaio VGC-LV3SJ: Fehlermeldung unter 3D Mark Vantage

Als wir sowohl Sony als auch Nvidia wegen dieses Problems kontaktierten, stellte sich folgendes heraus: Auf dem PC ist die Treiberversion 176.74 für den Notebook-Grafikchip Nvidia Geforce 9600M GT installiert: Nvidia bietet für diesen Chip mittlerweile aktuelle Treiber mit der Versionsnummer 186.81 an. Die Installation dieses Treibers bricht allerdings mit einer Fehlermeldung ab und auch eine manuelle Installation aus dem Gerätemanager heraus war nicht möglich, da Windows diesen Treiber nicht akzeptierte.

Sony empfiehlt allerdings ausdrücklich, für den Sony Vaio VGC-LV3SJ nur die alte Treiberversion 176.74 vom Juni 2009 zu verwenden. Nvidia weist darauf hin, dass in der Nvidia-Systemsteuerung PhysX aktiviert sein muss, doch in der Treibersoftware des alten Sony-Treibers taucht diese Option gar nicht auf. Beide Firmen bemühen sich - laut eigener Aussage - weiterhin um eine Lösung des Problems.

Ergonomie: Mit 132,7 Watt verbraucht der All-In-One-PC Sony Vaio VGC-LV3SJ deutlich mehr Strom, als die Konkurrenten von HP und Apple, die hier zwischen 85 und 112 Watt liegen. Lediglich der Dell XPS One 24 genehmigte sich mit 138,5 Watt noch mehr Energie. Auch unter Volllast weist der Sony Vaio VGC-LV3SJ mit 186,3 Watt nach dem Dell-Konkurrenten den zweitgrößten Stromverbrauch unter den All-In-One-PCs auf.

Sony Vaio VGC-LV3SJ: Bedienelemente und Lüftungsöffnungen oben
Sony Vaio VGC-LV3SJ: Bedienelemente und Lüftungsöffnungen oben

Bereits im Büro war das Rauschen des Sony Vaio VGC-LV3SJ ständig wahrnehmbar - in der Schallmesskammer bekamen wir dafür die Bestätigung: Mit 29,6 dB(A) ist der Sony Vaio VGC-LV3SJ im Desktop-Betrieb der lauteste jemals von uns getestete All-In-One-PC. Unter Volllast steigt der Geräuschpegel allerdings nur gering auf 31,7 dB(A) - hier gab es mit dem Medion Akoya E1011 noch einen All-In-One-PC, der mit 31,7 dB(A) etwas lauter rauschte. Sitzt man direkt vor dem PC, ist das Rauschen auch während der Musikwiedergabe in Zimmerlautstärke ständig hörbar.

Sony Vaio VGC-LV3SJ: helles Display ohne Touchscreen
Sony Vaio VGC-LV3SJ: helles Display ohne Touchscreen

Das Display des Sony Vaio VGC-LV3SJ ist glasklar und weist kräftige Farben auf. Die durchschnittliche Helligkeit ist mit 323,8 cd/m2 außerordentlich hoch, auch das Kontrastverhältnis von 686:1 kann sich sehen lassen. Die Durchschnittliche Helligkeitsabweichung ist mit etwa 12,9 cd/m2 allerdings ebenfalls recht hoch - das Display wird an den Rändern sichtbar dunkler.

Sony Vaio VGC-LV3SJ: Top-Ausstattung und gute Rechenleistung
Sony Vaio VGC-LV3SJ: Top-Ausstattung und gute Rechenleistung

Fazit: Der Sony Vaio VGC-LV3SJ überzeugt im Test insbesondere durch seine gute Rechenleistung und Top-Ausstattung. Mit einem hellen Display, Terabyte-Festplatte und Blu-ray-Brenner sowie TV-Empfang und tadelloser Netzwerk-Konnektivität lässt der All-In-One-PC zum stattlichen Preis von 1850 Euro lediglich einen Touchscreen vermissen. Ein Ärgernis ist das ungelöste Problem mit der fehlenden PhysX-Unterstützung im Grafikkartentreiber.

Der hohe Stromverbrauch ist bei soviel Luxus noch verschmerzbar, was man beim Betriebsgeräusch allerdings nicht behaupten kann: Das ständige Rauschen während der Medienwiedergabe ist auf Dauer störend. Damit disqualifiziert sich der All-In-One-PC für den Einsatz im Büro und Wohnzimmer. Hier muss Sony dringend nachbessern.

Alternativen: Eine noch bessere Rechenleistung bietet der All-In-One-PC Apple iMac 24 Zoll. Bei der Ausstattung kann der HP Touchsmart IQ820 zusätzlich mit einem Touchscreen aufwarten.