Schwache Wirtschaft, starker Yen

Sony stürzt tief in rote Zahlen

14.05.2009
Der japanische Elektronik-Riese Sony ist im vergangenen Geschäftsjahr tief in die roten Zahlen geschlittert und rechnet auch im laufenden Jahr mit einem Verlust.

Das Minus addierte sich in dem Ende März abgeschlossenen Jahr auf 98,9 Milliarden Yen (761 Millionen Euro), wie Sony am Donnerstag in Tokio mitteilte. Der Umsatz schrumpfte um 12,9 Prozent auf 7,73 Billionen Yen (59,5 Milliarden Euro). Der Konzern reagiert mit der Schließung von drei japanischen Werken.
Sony machen wie anderen japanischen Unternehmen die in der Wirtschaftskrise gefallene Nachfrage sowie der starke Yen-Kurs zu schaffen.

Wenigstens James Bond ist Sony noch treu.
Wenigstens James Bond ist Sony noch treu.
Foto: Sony

Im Geschäftsjahr 2007/08 hatte Sony noch 369,4 Milliarden Yen (nach heutigem Kurs 2,8 Milliarden Euro) verdient. Ohne eine Steuergutschrift wären die Zahlen im abgelaufenen Geschäftsjahr noch viel schlechter ausgefallen. Der Vorsteuerverlust belief sich auf 175 Milliarden Yen (1,35 Milliarden Euro) gegenüber einem Gewinn von 567,1 Milliarden Yen ein Jahr zuvor. Für das laufende Jahr erwartet Sony immerhin einen geringeren Fehlbetrag und eine Verlangsamung des Umsatzrückgangs.

Kerngeschäft ganz schwach

Das schlechteste Ergebnis lieferte das Kerngeschäft Elektronik mit einem operativen Verlust von 168,1 Milliarden Yen (knapp 1,3 Milliarden Euro). Der Umsatz fiel um 17 Prozent auf 5,49 Billionen Yen. Während sich Sonys Fernsehgeräte besser verkauften, sank der Absatz von Foto- und Videokameras sowie Computern. Auch mit den Fernsehern verdiente Sony allerdings unter anderem wegen des zunehmenden Preisdrucks schlechter. Die drei Fabriken, die geschlossen werden sollen, stellen Digitalkameras, LCD-Displays und Handys her.

Bei Sonys Sorgenkind, dem Spielegeschäft, waren die Zahlen weiterhin schlecht. Der Umsatz fiel um 18 Prozent auf 1,05 Billionen Yen. Der operative Verlust belief sich auf 58,5 Milliarden Yen. Schon im Jahr davor hatte die Sparte 124,5 Milliarden Yen verloren. Sony hat Mühe, mit der High-Tech-Spielekonsole "PlayStation 3" gegen die günstigere Konkurrenz Schritt zu fassen. Von der PS3 wurden in dem Geschäftsjahr gut zehn Millionen Geräte verkauft - Marktführer Nintendo kam mit seiner "Wii" dagegen auf knapp 26 Millionen Konsolen.

Dagegen schaffte die Filmsparte mit dem Hollywood-Studio Columbia immerhin noch schwarze Zahlen - der operative Gewinn halbierte sich allerdings auf 29,9 Milliarden Yen. Das Handy-Gemeinschaftsunternehmen Sony Ericsson steuerte ein Minus von 489 Millionen Euro bei. (dpa/tc)