Sony: Spitzenmanagement wird wegen Akku-Debakels nicht bestraft

24.10.2006
Die Spitzenmanager des japanischen Elektronik- und Medienkonzerns Sony sollen wegen des Debakels um Millionen fehlerhafte Notebook-Akkus vorerst nicht zur Rechenschaft gezogen werden.

Das sagte Vize-Präsident Naofumi Hara am Dienstag auf die Frage, ob Sony-Chef Howard Stringer und Präsident Ryoji Chubachi wegen des Umtauschs von rund 9,6 Millionen Batterien bestraft werden könnten.

Sony hatte als Folge der beispiellosen Rückruf-Lawine seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2006/07 (31. März) vor kurzem drastisch gekappt. So wird jetzt nur noch mit einem Nettogewinn von 80 Milliarden Yen (537 Millionen Euro) statt 130 Milliarden Yen gerechnet. Grund für die Rückrufe der Akkus sind Fehler in der Produktion, wodurch Überhitzungs- oder Feuergefahr besteht.

Unterdessen erhöhte Toshiba am Dienstag die Zahl der vom Umtausch betroffenen Sony-Batterien von 830.000 auf 870.000. Toshiba betonte allerdings wiederholt, dass es sich nicht um Überhitzung, sondern um Ladeprobleme handelt. Als weiteres Unternehmen kündigte Gateway an, rund 35.000 von Sony Energy Devices hergestellte Batterien zurückzurufen.

Sony trägt die Kosten für die Umtauschaktionen. Die Kosten dafür werden auf 51 Milliarden Yen geschätzt. Die Lawine der Akku-Rückrufe war im August ins Rollen geraten. (dpa/tc)