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Sony schreibt kräftigen Quartalsgewinn

26.07.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Überraschend gute Ergebnisse in den Sparten Elektronik und Film sowie ein schwacher Yen haben Sony im ersten Geschäftsquartal 2003 (Ende: 30. Juni) einen unerwartet hohen Gewinn eingebracht: Der operative Profit lag mit 444,4 Millionen Dollar (51,87 Milliarden Yen) um mehr als das 17-fache über dem Vorjahreswert und übertraf die von First Call/Thomson ermittelte Durchschnittsprognose der Analysten um rund 86 Millionen Dollar. Unter dem Strich erzielte der japanische Elektronikkonzern einen Nettoprofit von 492,4 Millionen Dollar (57,2 Milliarden Yen), nachdem im Vergleichszeitraum des Vorjahres noch ein Minus von 258 Millionen Dollar (30,1 Milliarden Yen) angefallen war. Die Einnahmen kletterten um 5,4 Prozent auf 14 Milliarden Dollar (1,72 Billionen Yen).

Finanzchef Teruhisa Tokunaka erklärte, sein Unternehmen habe mit dem Kinoschlager "Spiderman" im Berichtszeitraum 675 Millionen Dollar Umsatz erwirtschaftet und die Einnahmen der Filmsparte um 28 Prozent auf 173,6 Milliarden Yen gesteigert. Gleichzeitig erzielte die Abteilung einen operativer Gewinn von 9,3 Milliarden Yen nach einem Verlust von 2,7 Milliarden Yen. Die Elektronik-Sparte konnte dank der hohen Nachfrage nach Fernsehern, Digitalkameras, PCs und PDAs ihren operativen Profit von 1,5 Milliarden auf 49,1 Milliarden Yen steigern.

Die Einnahmen in der Entertainment-Sparte lagen aufgrund von Preissenkungen bei der Spielekonsole "Playstation 2" mit 153,2 Milliarden Yen auf Vorjahresniveau, obwohl im Jahresvergleich rund 250.000 Geräte mehr über den Ladentische wanderten. Da Sony jedoch die Produktionskosten für den X-Box-Rivalen senken konnte und gleichzeitig eine hohe Nachfrage nach Videospielen registrierte, erzielte der Geschäftsbereich einen operativen Gewinn von 2,6 Milliarden Yen nach einem Verlust von 3,1 Milliarden Yen im Vorjahresquartal. Ein weiterer Faktor für den Quartalserfolg war die Auslagerung der defizitären Handy-Sparte in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Ericsson.

Für das angelaufene Geschäftsjahr 2003 rechnen die Japaner aufgrund der nun erstarkten Landeswährung nur noch mit einem Umsatz von 66 Milliarden Dollar (7,7 Billionen Yen) statt ursprünglich 68 Milliarden Dollar (acht Billionen Yen). Der operative Gewinn soll sich nun auf 2,4 Milliarden Dollar (280 Milliarden Yen) belaufen, als Nettoergebnis stellt Sony unverändert einen Profit von 1,29 Milliarden Dollar (150 Milliarden Yen) in Aussicht. (mb)