Verluste und Umsatzschwund

Sony Ericssons Probleme weiten sich aus

17.10.2008
Der Handy-Hersteller Sony Ericsson ist belastet durch Währungseffekte und den Konzernumbau im abgelaufenen Quartal in die Verlustzone gerutscht.

Der Fehlbetrag für die Monate Juli bis September belaufe sich auf 25 Millionen Euro nach einem Überschuss von 267 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, teilte die Gemeinschaftsfirma von Sony und Ericsson am Freitag in London mit. Die Bruttomarge stürzte von 31 auf 22 Prozent ab. Wie der weltweit fünftgrößte Handy-Produzent berichtete, brach der Umsatz um zehn Prozent auf 2,81 Milliarden Euro ein, während der Verkauf von Mobiltelefonen mit 25,7 Millionen Stück annähernd auf dem Vorjahresniveau blieb. Sony Ericsson setzt stärker auf den Absatz in Schwellenländern, wo günstige Handy-Modelle nachgefragt werden. Der durchschnittliche Verkaufspreis pro Gerät (ASP), eine wichtige Kenngröße für die Branche, sackte um elf Euro auf 109 Euro ab.

Sony Ericsson steckt in einer tiefen Umstrukturierung, mit der die Mutterkonzerne das Unternehmen für den verschärften Wettbewerb rüsten wollen. Geplant sind Einsparungen in Höhe von 300 Millionen Euro, die ab der zweiten Jahreshälfte 2009 erzielt werden sollen. Die Aktien von Ericsson stiegen am Morgen in einem freundlichen Marktumfeld um 6,28 Prozent auf 50,80 Schwedische Kronen.

Für das laufende Jahr äußerte sich Konzern-Präsident Dick Komiyama für die Branche zuversichtlich. Er rechnet mit einem weltweiten Absatzplus von rund zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Treiber seien weiterhin Schwellenländer wie China und Indien. Mit seiner Erwartung zeigte sich Komiyama optimistischer als die Experten der Marktforschungsfirma Gartner, die am Donnerstag ihre Erwartung zurückgeschraubt hatten. Schon das vorige Quartal war für das Unternehmen nicht gut gelaufen. Damals war die Streichung von rund 2.000 Stellen angekündigt worden. Die Umsetzung laufe wie geplant, heißt es im aktuellen Quartalsbericht. (dpa/ajf)