Web

Sony Ericsson streicht 500 Stellen

25.06.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das schwedisch-japanische Handy-Joint-Venture Sony Ericsson reduziert seine Präsenz in den USA und will rund 500 Stellen streichen, das entspricht rund zwölf Prozent der Belegschaft. Das Unternehmen will künftig keine CDMA-Mobiltelefone für den US-Markt mehr anbieten und sein GSM/UMTS-Geschäft verschlanken. CDMA wird Sony Ericsson nur noch in japanischen Handys sowie in Form von Machine-to-machine-Modulen anbieten. In München wird die Forschungsabteilung für GSM und 3G-Mobilfunk mit 200 Mitarbeitern dicht gemacht.

Durch die Maßnahmen sollen nach Angaben des Unternehmens Wachstum und Entwicklung des Unternehmens in Richtung Profitabilität gesichert werden. Analysten sehen indes ihre Zweifel bestärkt, dass Sony Ericsson jemals ein führender Anbieter auf dem Mobilfunk-Weltmarkt wird. Trotz eines Nettoverlusts von 113 Millionen Dollar und sinkenden Marktanteils im ersten Quartal 2003 erwartet das Gemeinschaftsunternehmen von Sony und Ericsson für das gesamte Geschäftsjahr offiziell weiterhin schwarze Zahlen. Im ersten Quartal war die Firma mit 4,8 Prozent Marktanteil (nach 6,3 Prozent ein Jahr zuvor) fünftgrößter Hersteller weltweit. Bei seiner Gründung im Oktober 2001 hatte das Unternehmen noch die globale Nummer eins werden wollen.

Unterdessen hat Ericsson einen vorläufigen Outsourcing-Vertrag mit IBM geschlossen, das künftig die Computer-Dienstleistungen des schwedischen Unternehmens managen soll . Im Zuge der Auslagerung wechseln rund 1000 Mitarbeiter von Ericsson zu Big Blue wechseln; ein endgültiger Vertrag soll bis Oktober unterzeichnet sein. Seine IT-Infrastruktur hatte Ericsson zuvor bereits in die Hände von HP gelegt. (tc)