Big Blue tanzt auf allen Hochzeiten

Sonderkonditionen für IBM durch Intel-Deal

15.11.1991

MÜNCHEN (CW) - Die Allianz mit Apple und Motorola scheint der IBM nicht zu genügen. Die Armonker schlossen mit Intel einen Vertrag, um auf der Basis von 486-Chips neue Prozessoren zu entwickeln.

Beide Unternehmen dürfen den gemeinsam entwickelten Chip herstellen. Intel behält sich zwar die Verkaufsrechte an Dritte vor, räumt aber IBM einen viermonatigen Vorsprung vor allen anderen PC-Herstellern ein.

Mit dem auf zehn Jahre festgelegten Technologie-Abkommen erhält IBM das Recht, Nachfolger der 486-Chips zu produzieren. Aber Intel hat auch die eigenen Umsätze im Auge: Nur die Hälfte der IBM-Rechner darf mit Chips aus der eigenen Produktion ausgestattet werden, die andere Hälfte muß Big Blue Intel abkaufen.

Zur Durchführung des Projekts haben die IBM und Intel in Florida ein Forschungszentrum mit 100 Mitarbeitern gegründet, das nach Intels Mitgründer Robert Noyce genannt wurde. Es gehört zu gleichen Teilen IBM und Intel, so berichtet "Computergram". Ziel des Joint-ventures ist die Entwicklung eines Prozessors, in dem Bausteine wie IBMs Extended Graphics Array, Mikrokanal- und AT-Bus integriert sind.