Solution Manager: Pfleger für SAP-Landschaften

01.12.2004
Von Heinz Schröder

Alte Verfahren reichen nicht mehr aus

Die Notwendigkeit eines solchen Werkzeugs resultiert neben der unzweifelhaft gestiegenen Komplexität von SAP-Landschaften auch daraus, dass die Betreuung solcher Umgebungen mit herkömmlichen Tools wie dem "SAP Net R/3 Frontend" (vormals "SAP OSS") schnell an ihre Grenzen stößt. Das SAP Net R/3 Frontend bietet R/3-Kunden und -Partnern über eine Remote-Verbindung Supportfunktionen (zum Beispiel Support Desk, Support Packages), die einen reibungslosen Betrieb eines R/3-Systems sicherstellen sollen.

Funktionsgruppen (III)

"Solution Manager for Operations" (Service Processing, heißt ab dem Release 3.2 "Service Delivery"): Er erlaubt das Management von SAP-Support-Services. Dazu gehört auch das "Safeguarding" zum Erkennen von technischen Risiken, "Solution Management Optimization" für die Verbesserung von SAP-Lösungen, "Empowering" für den Know-how-Aufbau der Supportorganisation sowie seit kurzem eine Upgrade-Roadmap zur Unterstützung bei Release-Wechseln.

In den ersten Releases des Solution Manager wurden in großem Maße existierende Service- und Supportfunktionen eines R/3-Systems integriert (Early Watch Alert, kurz EWA). Grundsätzlich erhebt SAP für den Solution Manager den Anspruch, dass er auch Nicht-SAP-Anwendungen in gewissem Grade unterstützt. Drittsysteme müssen allerdings individuell über offene Schnittstellen eingebunden werden. Auf diese Weise erhält der Kunde ein zentrales Cockpit, das ihm beim Betrieb seiner Systemlandschaft hilft. Als Ablaufumgebung nutzt das Verwaltungsprogramm die Abap-Engine des "Web Application Server 6.20".

Zwar hält die deutschsprachige SAP Anwendergruppe e.V. (DSAG) den Solution Manager für sinnvoll, vermisst aber eine durchgängige Release-Strategie. So lagen zum Beispiel in der Vergangenheit zwischen der allgemeinen Verfügbarkeit des Nachfolgeproduktes und dem Wartungsende des Vorgänger-Release nur einige Monate. Nach derzeitiger Planung soll der aktuelle Solution Manager 3.1 nach nur rund drei Jahren Lebensdauer Ende 2006 aus der regulären Wartung fallen, für das nachfolgende Release 3.2 hatte SAP eine vier Jahre dauernde Standardwartung ("Mainstream Maintenance") angekündigt. Zudem ist der Wechsel von Version 2.x zu 3.1 nicht über ein Upgrade, sondern lediglich durch Migration möglich. Um Kunden hier mehr Planungssicherheit zu bieten, wünscht sich die DSAG ein durchgängiges Wartungskonzept für den Solution Manager, wie es der Hersteller auch in allen aktuellen Mysap-Lösungen anstrebt.