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Solectron weitet Verluste aus

27.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Auftragsfertiger Solectron Corp., tätig unter anderem für Branchengrößen wie Cisco, Nortel und HP, leidet mit seinen Kunden unter der anhaltenden IT-Branchenflaute. Für sein Ende August abgeschlossenes viertes Quartal weist das Unternehmen aus dem kalifornischen Milpitas einen Nettoverlust von 2,65 Milliarden Dollar oder 3,21 Dollar pro Aktie aus nach 250 Millionen Dollar oder 38 Cent im Berichtszeitraum des Vorjahres. Das aktuelle Ergebnis enthält Abschreibungen in Höhe von 2,7 Milliarden Dollar für Goodwill und auf immaterielle Vermögenswerte.

Solectrons Umsatz ging im Jahresvergleich von 3,59 Milliarden Dollar um 13 Prozent auf 3,12 Milliarden Dollar zurück, was der eigenen Prognose entsprach. Im vorhergehenden dritten Quartal hatte der Konzern 3,03 Milliarden Dollar eingenommen. Eine rasche Besserung sei nicht in Sicht, erklärte das Management und schätzt die Einnahmen im laufenden Dreimonatszeitraum auf 2,8 bis 3,1 Milliarden Dollar. Eine im Mai von Lucent übernommene Fabrik für optische TK-Komponenten will man wieder loswerden.

Solectron hat in den letzten eineinhalb Jahren über 40.000 Stellen gestrichen und die Hälfte seiner Fertigungsstätten stillgelegt. Im vierten Quartal gelang es, die Verschuldung um rund eine Milliarde Dollar zu reduzieren. Der Lagerbestand wurde seit Februar 2001 von 4,9 Milliarden auf 1,9 Milliarden Dollar verringert. Zu Ende August weist das Unternehmen 2,2 Milliarden Dollar Barreserven aus.

CEO Koichi Nihsimura, der das Unternehmen in den 90er Jahren durch ein explosives Wachstum geführt hatte, kündigte im Zuge der Quartalsbilanz an, er werde Ende August mit seinem 65. Geburtstag sein Amt abgeben. Der Manager war seit 1992 Chief Executive Officer und seit 1996 auch Chairman von Solectron, dessen Verwaltungsrat nun einen geeigneten Nachfolger sucht. (tc)