Technical Debt

Softwarereparaturen fehlen in der Budgetplanung

12.01.2012
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Viele Unternehmen vernachlässigen die Kosen, die durch verborgene Softwarefehler entstehen. Das auf Softwareanalyse spezialisierte Unterehmen Cast spricht in diesem Zusammenhang von Belastungen "in Millionenhöhe".
Foto: Fotolia/Falko Matte

Die Ergebnisse des "Cast Report on Application Software Health", kurz Crash, klingen mehr als bedrohlich. Wie das Unternehmen mitteilt, können die Kosten zur Behebung verborgener Fehler in Anwendungen, im Fachjargon "Technical Debt" genannt, zu hohen Verlusten führen, sobald die Applikationen in Betrieb gehen. Umso schlimmer, weil diese Reparaturkosten in keinem Budget vorgesehen seien.

"Wir haben zahlreiche Probleme aufgedeckt, die man vor der Bereitstellung von Applikationen hätte lösen müssen", erläutert Bill Curtis, Chief Scientist von Cast Software und Direktor des Consortium for IT Software Quality: "Das ist in etwa so, als ob man Termiten ignorieren würde, die das Fundament Ihres Hauses zerstören."

Die Studie beruht auf automatisierten Analysen zur Messung der strukturellen Qualität; sie berücksichtigt 365 Millionen Zeilen Code in 745 IT-Applikationen, die von 160 Unternehmen eingesetzt werden.Im Einzelnen hat Cast die Anwendungen auf fünf "Gesundheitsfaktoren" hin abgeklopft: Sicherheit, Performance, Robustheit (verfügbare Betriebszeit) sowie Verständlichkeit und Änderbarkeit der Software. Die aus der automatisierten Strukturanalyse gewonnenen Daten dienen als Grundlage für eine Schätzung der Schwachstellen. Eigenen Angaben zufolge stellte Cast dabei die Bereiche in den Vordergrund, die gravierende Auswirkungen auf Unternehmenskosten und -risiko haben können.