Softwareliaison CA und Microsoft verbinden ihre Client-Server-Produkte

11.08.1995

MUENCHEN (CW) - Die System-Management-Software "CA-Unicenter", fuer Computer Associates (CA) das Prestige-Objekt und Standbein im Client-Server-Markt, kommt nun im Buendel mit dem Windows NT Server und einer Microsoft-SQL-Server-Runtime auf den Markt. Mit dem preisguenstigen Softwarepaket unternimmt Microsoft einen weiteren Anlauf, im Back-end-Bereich Fuss zu fassen.

Das NT-Unicenter-Paket fuer etwa 2000 Dollar wird von Microsoft entwickelt und von CA vermarktet. Die Einahmen wollen sich die Unternehmen fifty-fifty teilen. In Deutschland soll das Produkt ab Oktober zu haben sein. Die Preise fuer den hiesigen Markt stehen allerdings noch nicht fest.

Bisher errechnen sich die Unicenter-Preise wie bei CAs Mainframe- Software aus der CPU-Leistung und der Anzahl der Benutzer. Analysten schaetzen bei acht Benutzern den Preis einer Unicenter- Lizenz fuer einen HP-9000-Rechner der Serie 800 auf etwa 7000 Dollar.

Die Einkuenfte im Client-Server-Markt, die CA nach eigenen Angaben hauptsaechlich den 4000 verkauften Unicenter-Lizenzen verdankt, wachsen zur Zeit um 156 Prozent, der Bereich Mainframe-Software um elf Prozent. Allerdings macht das Unternehmen rund 66 Prozent seines 2,6- Milliarden-Dollar-Umsatzes mit Host-basierten Produkten (vor rund eineinhalb Jahren noch 80 Prozent). Mit dem Aufkauf von Legent, so die Geschaeftsleitung, wird sich dieser Prozentsatz wieder erhoehen.

Hauptanbieter von System-Management-Software ist neben CA die IBM. Der IBM-Umsatz wird auf etwa zwei Milliarden Dollar geschaetzt, die Einnahmen von CA und den Legent-Produkten werden mit rund 1,7 Milliarden Dollar veranschlagt.

Der kuerzlich in New Orleans erfolgten Ankuendigung, CA-Unicenter werde auch Netz-Management-Funktionen anderer Anbieter integrieren, sollen nun offensichtlich Taten folgen. So will die CW-Schwesterpublikation "Network World" erfahren haben, dass eine enge Zusammenarbeit mit Sun Microsystems ins Haus steht. Ziel der Kooperation soll eine Anbindung an den "Solstice Sunnet Manager" und spaeter die Integration des "Solstice Enterprise Manager" sein.