Internationale Umfrage

Softwarehersteller verlangen von Europäern Höchstpreise

11.12.1992

MÜNCHEN (CW) - Europäer müssen für Software weitaus tiefer in die Tasche greifen als die amerikanischen Kollegen. PC-Programme kosten nämlich in der Bundesrepublik zirka 60 Prozent, in Frankreich sogar 80 Prozent mehr als in den USA, so eine Untersuchung des US-Branchenblatts "Information Week".

Besonders bei den Desktop-Programmen stellte die Studie

einen eklatanten Preisunterschied fest. Das extremste Beispiel: Der empfohlene Verkaufspreis von Microsofts Excel liege in Deutschland bei umgerechnet 1272 Dollar, in den USA bei 495 Dollar. Bei LAN-Produkten sei die Differenz zwar nicht ganz so kraß, aber im Durchschnitt übersteige der deutsche Preis den amerikanischen um rund 55 Prozent.

Viele große Unternehmen in Europa haben bereits Konsequenzen gezogen und machen von den Vorteilen der unternehmensweiten Lizenzierung in Verbindung mit großzügigen

Rabatten Gebrauch, die nach Angaben von "Information Week" bis zu 30 Prozent betragen. Andere gehen dazu über, die Software direkt aus den USA zu beziehen. Kleinere Firmen aus Großbritannien, Frankreich, Italien und Deutschland mit weniger Bestellungen, die auf den Händlerservice vor Ort angewiesen sind, stecken jedoch in der Falle: Für sie kommt diese Vorgehensweise nicht in Frage.