Goldman Sachs sieht keine schnelle Erholung

Softwareaktien herabgestuft

31.05.2002
MÜNCHEN (CW) - Die Investment-Bank Goldman Sachs hat ihre Prognosen für zahlreiche große Softwarefirmen heruntergestuft. Betroffen sind unter anderem SAP, Peoplesoft, Siebel, Check Point und Symantec. Das laufende Quartal werde "ausgesprochen herausfordernd" verlaufen, begründeten die Experten ihre Abwertung.

Auch in der zweiten Jahreshälfte sei kaum Besserung zu erwarten, hieß es. In der Folge gab die Siebel-Aktie um fast fünf Prozent ab, die Papiere von SAP, Check Point und Rational rutschten um jeweils rund sieben Prozent, der Preis für Symantec-Anteilsscheine um zehn Prozent. Einzig Peoplesoft legte marginal zu. "Mich wundert, dass viele Firmen nicht noch heftiger abgestürzt sind", erklärte Brendan Barnicle, Analyst bei Pacific Crest Securities, angesichts der Maßnahmen von Goldman Sachs.

Bei etwa einem Drittel der insgesamt 26 genannten Softwareschmieden erwartet Goldman Sachs sowohl im laufenden als auch im folgenden Quartal vor allem einen Rückgang der Lizenzeinnahmen. Eine gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Gartner erhobene Untersuchung zeige, dass die Kunden auch für diesen Zeitraum keine wesentlichen Erhöhungen ihrer IT-Budgets planten. Entsprechend hatte die Investment-Bank beispielsweise für den CRM-Marktführer Siebel ihre Umsatzprognose von zuvor 477 auf 440 Millionen Dollar und die Gewinnerwartung von zwölf Cent auf neun Cent pro Aktie gesenkt.

Ähnlich erging es der Walldorfer SAP. Goldman Sachs stufte das Kursziel der SAP-Aktie von 200 auf 160 Euro herab und geht nun von einem Umsatz von 7,9 statt 8,26 Milliarden Euro aus. Nicht erwähnt in der "schwarzen Liste" wurden übrigens Microsoft, Bea Systems sowie Oracle. (rs)