Software und Services – wird das dritte Quartal ein Reinfall?

04.09.2007
Die UniCredit-Bank spekuliert, ob es angesichts der Krise an den Finanzmärkten zu einem schlechten dritten Quartal für Software- und Dienstleistungsanbieter kommt. Schließlich habe ein enttäuschender Berichtszeitraum im Jahr inzwischen Tradition.

Seit dem Jahr 2004 hat es jeweils ein Quartal im Jahr gegeben, in denen die Erwartungen der Investoren und Analysten von Software- oder Servicekonzernen nicht erfüllt werden konnten, berichtet die HVB/UniCredit-Bank in einer aktuellen Untersuchung. Im Jahr 2004 war der zweite Berichtszeitraum relativ schwach verlaufen, 2005 hatte es das erste Quartal getroffen (IBM und Microsoft verfehlten die Erwatungen), und voriges Jahr blieb die Software-Branche – allen voran SAP – im zweiten Quartal hinter den Erwartungen zurück.

Angesichts der Entwicklung spekulieren die UniCredit-Analysten darüber, ob es 2007 den laufenden Berichtszeitraum treffen wird – schließlich habe es in diesem Jahr noch keinen schwachen Zeitraum gegeben. Einzig die geringe Nachfrage in den USA nach Softwarelizenzen habe die Euphorie im Frühling etwas gedrückt, hieß es. Dies zeigte sich etwa in den Quartalsberichten von Oracle und SAP.

Die jüngste Krise an den Finanzmärkten könnte dazu beitragen, so die Analysten, dass es im dritten Quartal zu negativen Überraschungen kommt. Einerseits hänge dies mit dem relativ guten Verlauf des Vorjahreszeitraums zusammen, andererseits könnten Anwender ihre Investitionen angesichts der herrschenden ökonomischen Unsicherheit um ein Quartal verschieben. Dies sei auch dann möglich, wenn die absoluten Softwarebudgets nicht gekürzt werden.

Vieles hängt also von den letzten zwei Septemberwochen ab, ohnehin eine Hauptkampfzeit der Vertriebsabteilungen. Die ersten Anzeichen für die Richtung, in die sich der Sektor bewegt, erwarten die Analysten Mitte des Monats, wenn Oracle seine Zahlen des ersten Fiskalquartals präsentiert. Dort sind zwar noch nicht die Werte für September berücksichtigt, aber zumindest die potenziellen Auswirkungen der seit Juli herrschenden Finanzmarktkrise. Da IT-Dienstleister bei der operativen Performance traditionell sechs bis zwölf Monate den Lizenzanbietern nachfolgen, erwarten die UniCredit-Analysten keine kurzfristigen negativen Auswirkungen auf die Vertreter des Subsektors. (ajf)