Proxy Server unterstuetzt gaengige Protokolle

Software schleudert IPX-Netze ins moderne Internet-Zeitalter

03.05.1996

Mit dem Catapult Proxy Server entwickelt die Gates-Company eine NT-Server-Applikation, die als Gateway Unternehmensnetze mit dem Internet verbindet. Die fuer September angekuendigte Software unterstuetzt, wie es in Microsoft-Kreisen heisst, gaengige Internet- Protokolle wie HTTP, FTP oder Gopher.

Wie der "Proxy Server" des Konkurrenten Netscape Communications Corp. fungiert Catapult also als digitaler Mittelsmann zwischen privaten Netzen und dem Internet, der gleichzeitig das Corporate Network von der Anarchie des oeffenlichen Netzes abschottet. Allerdings unterscheidet sich die Microsoft-Loesung von Netscapes Ansatz in einem wesentlichen Punkt: Catapult setzt nicht unbedingt das offene TCP/IP-Protokoll voraus, sondern begnuegt sich auch mit anderen Internetworking-Protokollen - einschliesslich Novells IPX.

Dementsprechend ist auch die Intention, die dahintersteckt. Nach den Worten von Dwight Krossa, Catapult Product Manager bei Microsoft, will die Gates-Company mit dem Tool Unternehmen ermutigen, "ihre IPX-Netze, das sind immerhin rund 60 Prozent der bestehenden Netze, in echte Intranets umzuwandeln". Glaubt man dem Microsoft-Manager, so verwandelt sich mit Hilfe des Proxy ein altbackenes IPX-Netz in ein modernes IP-Netz, in dem Clients HTML- Dokumente ueber Browser abrufen koennen.

Damit Windows-Clients einschliesslich IPX-Rechnern ihre Nachfragen auch wirklich ueber Catapult weiterrouten koennen, unterstuetzt Microsofts Proxy Server die "Remote Windows Sockets Services". Diese bestehen aus einer Server-Software, die eine virtuelle Verbindung zwischen Client und HTTP-Server aufbaut. Auf der entsprechenden Client-Seite wird hierzu ein Dynamic Link Library (DLL) verwendet, das automatisch feststellt, ob der Windows-Dienst benoetigt wird.