Dynamische Analysen

Software-Rollout - Sind die Risiken beherrschbar?

26.11.2012
Von Thomas  Moers und Abdus Salam

Abschätzen des Konfliktpotenzials

Im weiteren Verlauf wird eine Konfliktmatrix erstellt, die zeigt, zwischen welchen Applikationen es Schnittmengen gibt, die Konfliktpotenzial bergen. Benötigen beispielsweise zwei Applikationen gleiche DLLs, allerdings in unterschiedlichen Versionen, besteht die Gefahr eines Konflikts. Es lässt sich so zwar nicht zu 100 Prozent prognostizieren, dass es tatsächlich zu Konflikten kommt, man hat aber einen Ansatzpunkt für zusätzliche Tests.

Deren Ergebnisse fließen wiederum in die Wissensbasis zurück, auf die in späteren Fällen ohne weitere Tests zurückgegriffen werden kann. Dabei ist es vollkommen gleichgültig, ob es sich um Applikationen, Patches, Hotfixes oder unterschiedliche Versionen des Betriebssystems handelt. Mit zunehmender Größe und Aktualität der Wissensbasis verringert sich der zeitliche Aufwand bei der Bewertung von Problemstellungen. Die automatische Bewertung durch Erkennung bekannter, ähnlicher Situationen unterstützt und verkürzt die Entscheidungsfindung und sorgt für eine höhere Qualität der Entscheidungen.

Virtualisierung verlangt Qualität

Die Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit zeigen, dass der Trend zur Virtualisierung der IT-Landschaft geht, und zwar in Form von Basis-Arbeitsstationen verbunden mit einer definierten OS-Umgebung einschließlich einiger Zusatzkomponenten wie etwa einer Java-Runtime-Umgebung. Die benötigten Applikationen sucht sich der Anwender aus einem Shop-System (Private Cloud) seines Unternehmens nach Bedarf aus. Dazu ist es aber Voraussetzung, dass im Shop nur solche Applikationen angeboten werden, die nachweislich kein Konfliktpotenzial in sich bergen. Dieser Nachweis lässt sich mit einem sinnvollen technischen und wirtschaftlichen Aufwand nur durch dynamische Analysen, also durch physikalische Tests in Verbindung mit einem Repository, führen. Damit liegt der Zeitrahmen, in dem qualitätsgeprüfte Applikationen an den Anwender ausgeliefert werden können, im Bereich von wenigen Stunden. Das entspricht etwa der Zeit, die man für die Bereitstellung benötigter Hardwareressourcen aus der Cloud gewöhnt ist. (ph)