Software-Entwicklung richtig kalkulieren

21.06.2005
Von   
Oliver Laitenberger leitet bei der Managementberatung Horn & Company das Kompetenzzentrum Digitalisierung und Technologie.

Mit den gesammelten Informationen kann die HVB Systems die Produktivität bereits abgeschlossener Projekte anhand der drei Messgrößen (normierte Lines of Code, bewertete Use-Cases und Personal-Einsatztage) ermitteln. Für eine neue Software-Entwicklung wird jetzt im Vorfeld geklärt, wie viele Use-Cases mit welcher Komplexität realisiert werden sollen. Diese Angaben lassen mit den Daten der früheren Projekte vergleichen. So kann man realistisch ableiten, welcher Aufwand zu erwarten ist.

Durch die kontinuierliche Nach-Messung der abgeschlossenen Projekte erhält HVB Systems Schritt für Schritt eine Datensammlung, die nicht nur hilft, künftige Projekte richtig zu budgetieren. Das Systemhaus kann auch beurteilen, welche der abgeschlossenen Projekte erheblich unter oder über dem Durchschnitt gelegen haben. Dies ermöglicht dem Unternehmen auch zu kontrollieren, wie sich Maßnahmen zur Optimierung der Software-Entwicklung ausgewirkt haben. Die methodische Aufwandsmessung dient damit als Fundament für einen kontinuierlichen Verbesserungs-Prozess: Das Unternehmen identifiziert Projekte, die überdurchschnittlich produktiv sind, kann ihren Erfolg analysieren und sie als Best-Practices einsetzen.

Auf Basis eines von Droege & Comp. bei HVB Systems angestellten IT-Audits hat das Unternehmen bereits viele Verbesserungen bei der Software-Entwicklung initiiert. Das so gewonnene Datenmaterial bietet die Chance, den Kunden gegenüber die Leistungsfähigkeit des Unternehmens, auch und gerade im Vergleich zu anderen IT-Dienstleistern, transparent und vergleichbar zu machen.