Zunehmende Normierung prägt den Entwicklungsprozeß:

Software-Engineering folgt sieben Geboten

16.01.1987

SW-Engineering kristallisiert sich immer mehr zu einer harten Disziplin mit allgemein anerkannten Grundsätzen und einem zunehmenden Grad an Normierung heraus. Daß viele Normenvorschläge umstritten sind, darf angesichts der Unreife des relativ jungen Bereichs nicht deren Bedeutung mindern. Die Tatsache, daß es sie gibt, zeugt vom Fortschritt auf diesem Gebiet.

Von der IEEE Computer Society liegen schon Normen für die Anforderungsspezifikation, die Entwurfsspezifikation, die Testdokumentation, den Modultest und die Konfigurationsverwaltung vor. GI und IEEE haben Software-Engineering-Begriffskataloge erarbeitet. Die IEEE sind das National Bureau of Standards in den USA sowie die Gütergemeinschaft Software und die Deutsche Gesellschaft für Qualität hier in der Bundesrepublik haben Normen für die Software-Qualitätssicherung hervorgebracht.

Im wesentlichen befassen sich die Normen mit vielen Teilgebieten des Software-Engineering wie etwa Anforderungsspezifikation, Entwurfsmethodik, Programmiertechniken, Testmethodik, Dokumentation, Qualitätssicherung und Konfigurationsverwaltung. Daraus lassen sich wiederum sieben Gebote für das Software-Engineering ableiten. Sie heißen: formal spezifizieren, methodisch entwerfen, strukturiert programmieren, systematisch testen, projektbegleitend dokumentieren, phasenweise prüfen und quantitativ managen.

Wer sich an diese sieben Gebote hält, befindet sich im Rahmen des Software-Engineering, unabhängig davon, welche einzelnen Methoden, Techniken und Sprachen er einsetzt. Sie müßten allein Software-Ingenieuren ständig als Leitlinie dienen.

Harry Sneed ist Geschäftsführer der SES Software Engineering Service GmbH, Neubiberg bei München.