Das neue Storage Buzz Word

Software Defined Storage erobert das Datenzentrum

26.05.2016
Von 


Carla Arend ist seit 2001 bei IDC. In ihrer Funktion als Program Director Datacenter Software & Cloud verantwortet die studierte Betriebswirtin IDCs Storage Research für Europa und ist zudem mitverantwortlich für die IDC Cloud Practice. Frau Arend treibt bei IDC vor allem die Themen Software-Defined Storage, OpenStack, Flash, Cloud Storage und Data Protection voran. Die ausgewiesene Expertin verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Analyse.
Um den neuen Anforderungen für schnelle Bereitstellung von IT Ressourcen gerecht zu werden, investieren viele Unternehmen jetzt in Software Defined Storage.

Da die Abhängingkeit von digitalen Anwendungen, Kommunikationskanälen und Daten in Zeiten der Digitalen Transformation immer weiter zunimmt, sehen fast die Hälfte aller Unternehmen laut einer IDC Studie die Modernisierung ihrer IT Umgebungen als zwingend notwendig an, um die digitale Umstellung erfolgreich zu bewältigen.

Software Defined Storage ist der neue Trend im Datenzentrum.
Software Defined Storage ist der neue Trend im Datenzentrum.
Foto: Oleksiy Mark - shutterstock.com

IT muss flexibler werden, neue Initiativen schneller unterstützen und IT Resourcen umgehend zugänglich machen. Das ist aber nur möglich, wenn man IT Silos (Server, Storage, Networking) abbaut, manuelle Prozesse automatisiert und Nutzern self-service Zugang zu IT Infrastruktur gewährt, wie man es von der Cloud gewohnt ist. Um diese neuen Anforderungen zu erfüllen, investieren viele Unternehmen jetzt in Software Defined Storage.

Was ist Software Defined Storage?

Software Defined Storage ist sehr eng mit Storage-Virtualisierung verwandt und sollte im Zusammenhang des allgemeinen Trends zur software-definierten Infrastruktur gesehen werden. Diese umfasst auch auch Server Virtualisierung, Netzwerk Virtualisierung und natürlich Management Software.

Im Prinzip geht es um die Entkoppelung der Storage Controller Software von der Hardware, so dass die Software auf jeglicher standardisierter X86 Hardware laufen kann. Ein Software Defined Storage-System kann wahlweise über die Software-Ebene in File, Block oder Object Storage verwandelt werden und wird zunehmend als Hyperconverged System eingesetzt, in dem Hardware und Software in einem System integriert sind.

Welche Vorteile bringt Software Defined Storage?

Der Aspekt der Kostenreduzierung steht für deutsche Unternehmen sehr stark im Vordergrund, wenn sie den Einsatz von Software Defined Storage-Lösungen erwägen. Laut einer IDC Studie erwarten sie, dass sie die Lebensdauer ihrer bisherigen Storage-Systeme verlängern können, indem sie in neue Software investieren. Zudem wird erwartet, dass man durch den Einsatz von Standard X86 Hardware anstelle von proprietären Storage Hardware-Kosten für die Gesamtlösung einsparen kann.

Meiner Meinung nach liegt der grösste Vorteil aber darin, dass man die Bereitstellung und das Management von Storage-Systemen sehr stark vereinfacht, so dass zum Beispiel ein Virtualisierungsadministrator ohne Storage-Vorkenntnisse mit weningen Klicks seine eigene Storage-Umgebung bereitstellen kann.

Hindernisse bei der Einführung von SDS

Da Software Defined Storage noch eine relativ neue Technologie ist, haben noch nicht alle Storage-Mitarbeiter Erfahrungen mit dieser Technologie gesammelt und glauben, dass sie kompliziert einzusetzen ist. Besonders, da man Software und Hardware separat einkaufen muss - es sei denn, man entscheidet sich für eine Hyperconverged Lösung. Unternehmen die Software Defined Storage im Einsatz haben, schätzen aber gerade die Einfachheit von Implementierung und Management dieser Lösungen. Von daher sollten Unternehmen Software Defined Storage einfach mal ausprobieren.

Ausserdem befürchten einige Unternehmen, dass die Technologie nicht in die jetzige Storage-Umgebung passt, die ja hauptsächlich aus proprietären Storage-Systemen aufgebaut worden ist. Darum rate ich Unternehmen, dass sie auch mit Software Defined Storage-Lösungen klein anfangen sollten, zum Beispiel als Storage für Virtual Desktop Projekte. Wenn dann die Mitarbeiter mit der Technologie vertraut sind, kann sie auf andere Projekte ausgeweitet werden.

Software-defined Storage ist nicht mehr aufzuhalten

Der Trend zu Software Defined Storage nimmt immer mehr Fahrt auf, und erobert langsam die deutschen Rechenzentren, insbesondere, da in Storage, Server und Netzwerksilos aufgebaute IT den heutigen Anforderungen an Bereitstellungszeiten und Flexibilität einfach nicht mehr gerecht wird.