Software beurteilt Beschäftigte

03.03.2005
Von Frank Puscher

VIQ

Auf höchstem Abstraktionsgrad arbeitet der "Visual Questionnaire" (VIQ). Wie der Name sagt, handelt es sich um ein visuelles Testverfahren, nicht um ein text-basierendes. "Wir versuchen durch die Konzentration auf die visuelle Ebene, kognitive Prozesse auszuschalten und somit ehrliche und vor allem intuitive Antworten zu bekommen", erläutert Mitentwickler Dieter Loerwald.

Dem Probanden werden eine Reihe von Schaubildern präsentiert, und er muss dasjenige auswählen, das ihm am besten gefällt, oder an anderen Stellen das, welches er zuerst gesehen hat. Die Bilder reichen von einfachen geometrischen Formen über verschachtelte Konstruktionen bis hin zu Farbwählern, bei denen der Proband aus einer ganzen Palette den Farbton aussuchen soll, der seiner Meinung nach am besten zu einem anderen, vorgegebenen Farbton passt.

Der Test kommt fast ohne Texte aus, das ist seine Stärke. Er ist sofort ohne große Erklärungen einsetzbar und erreicht auch die Zielgruppen, die den Aufwand im Umgang mit psychologischen Prüfungen scheuen. An der Entwicklung dieses Systems ist die Hochschule der Bundeswehr Hamburg beteiligt.

Der Hamburger Vertriebstrainer Frieder Barth setzt den ViQ beispielsweise ein, um im Vorfeld seiner Seminare Informationen über die Teilnehmer zu sammeln. "Durch dieses Tool weiß ich genau, ob ich die Teilnehmer eher von der kognitiven oder eher von der emotionalen Seite ansprechen muss", lobt Barth.

Starre Typenkategorien sind für die Personalarbeit ungeeignet