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Software Assurance Program verärgert Microsoft-Kunden

08.04.2004

Nicht genug der regelmäßig auftretenden Sicherheitslücken in den Produkten, auch das "Software Assurance Program" sorgt bei Microsoft-Kunden zunehmend für Ärger. So vermarktet die Gates-Company den Strategiewechsel von Versions-Upgrades zugunsten eines Wartungsmodells mit dem Argument, der Release-Wechsel solle dadurch vereinfacht werden. Gleichzeitig biete man Support, Tools und Training, um den effizienten Einsatz der Software sicherzustellen. In der Praxis sehen sich Kunden jedoch durch das Programm mit dem Druck konfrontiert, für teueres Geld etwa im Server-Bereich früher als geplant auf eine neue Softwareversion umzusteigen. Wer sich sträubt, jährliche Gebühren von 29 Prozent für Desktop- und 25 Prozent für Server-Produkte zu zahlen, muss für einen Release-Wechsel eine Vollversion erwerben. Trotz dieser Zwiespälte stehen viele Nutzer unter Zeitdruck: Ein Drittel der Verträge mit den größten Microsoft-Kunden läuft

zum Juli 2004 aus.

Auf Desktop-Ebene machen Unternehmen unter Umständen mit einem Kauf ein besseres Geschäft; wurden sie doch erst vor kurzem damit vertröstet, dass die nächste deutlich überarbeitete Windows-Version "Longhorn" nicht vor 2006 erscheinen wird. Ähnliches gilt für den SQL-Server-Nachfolger "Yukon". Die Datenbank sollte ursprünglich im Sommer 2003 erscheinen, nun ist das Release für das erste Halbjahr 2005 angesetzt.

Die Wartezeit auf ein neues Produkt-Release könnten Kunden nutzen, um Linux-Plattformen zu testen, wenn nicht sogar unternehmensweit einzusetzen. Wer bei Windows bleiben will, erhält dadurch immerhin eine Argumentationshilfe, um bei Microsoft Preissenkungen auszuhandeln: Auch für den Softwareriese steht viel auf dem Spiel, da die Lizenzerlöse mit Windows für den Desktop rund ein Viertel zum Gesamtumsatz beisteuern. (mb)