Vor allem Tamino und Entire-X betroffen

Software AG steigert Gewinn bei sinkenden Einnahmen

02.08.2002
MÜNCHEN (CW) - Die Darmstädter Software AG konnte im abgeschlossenen Quartal ihre Profite ausbauen. Der Umsatz des Unternehmens sank jedoch weiter, vor allem im Lizenzgeschäft.

Die Software AG setzte im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres insgesamt 239,8 Millionen Euro um, 17 Prozent weniger als noch im gleichen Zeitraum 2001. Zwischen April und Juni beliefen sich die Einnahmen auf 123,4 Millionen Euro, was zwar einen Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutet, jedoch eine Steigerung verglichen mit dem direkten Vorquartal ist.

Dabei konnte die Software AG den Konzernüberschuss für die ersten sechs Monate um neun Prozent von 10,8 Millionen auf 11,8 Millionen Euro steigern. Dies umfasst allerdings auch einen Sonderertrag aus dem Teilverkauf von Aktien der SAP SI AG, wodurch 31,5 Millionen Euro in die Kassen geflossen sind. Zudem fiel ein Sonderaufwand für die Restrukturierung in Höhe von 13,1 Millionen Euro an. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag mit 36,4 Millionen Euro über den Erwartungen der Analysten.

Düster sieht es hingegen beim Geschäft mit Softwarelizenzen aus, das sich, gemessen am ersten Halbjahr 2001, nahezu halbiert hat. Statt der 100,3 Millionen Euro setzten die Darmstädter nur noch 55,3 Millionen Euro mit Programmen um, davon 30,7 Millionen im zweiten Berichtszeitraum. Die Großrechnerprodukte hatten daran einen Anteil von 77 Prozent, auch diese Einnahmen reduzierten sich aber um knapp ein Drittel. Die Umsätze mit der XML-Datenbank "Tamino" brachen um 70 Prozent, die Erlöse mit dem Tool "Entire-X" um mehr als 50 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2001 ein.

Grund für das schwache Abschneiden seien die aufgeschobenen IT-Projekte in vielen Anwenderunternehmen, hieß es. Zur Entwicklung der nächsten Monate wollte Firmenchef Erwin Königs keine konkreten Prognosen abgeben. (ajf)